»Sind in Deutschland auf dem absolut richtigen Weg«

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Dass die Maschinen und Geräte von Doosan Infracore Construction Equipment auf eine immer größere Akzeptanz auch auf dem »anspruchsvollen deutschen Markt« stoßen, kommt für Nancy De Sy und Thierry Deschamps nicht von ungefähr. »Wir sind jetzt mit unserer kompletten Produkt-Range technisch absolut konkurrenzfähig«, sagte Deschamps. Zudem habe man von der im belgischen Waterloo ansässigen EMEA-Zentrale aus in den vergangenen Jahren massiv in die Qualität des Vertriebs sowie des Händler- und Servicenetzes investiert, was sich in Deutschland immer mehr auszahle. Auch der von der Werksniederlassung im hessischen Bensheim gesteuerte Bereich Vermietung sei vom Start weg erfolgreich gewesen. »Wir sind bis Ende des Jahres schon so gut wie ausgebucht«, so Deschamps.


»Schlüsselmaschinen« für den deutschen Markt sind die neuen Mobilbagger und Radlader, die außergewöhnlich stark nachgefragt werden. Das habe sich auch auf der Bauma gezeigt, so Nancy De Sy, als Doosan Infracore Construction Equipment so viele Maschinen absetzen konnte wie noch nie zuvor auf einer Messe. »Alle unsere Erwartungen sind übertroffen worden.«

Zwei »Flaggschiffe« verkauft


So konnte man unter anderem beispielsweise zwei 70-t-Kettenbagger DX700LC, Flaggschiff im Portfolio der schweren Doosan-Maschinen, an deutsche Kunden übergeben. Festgestellt habe man auf der Bauma allerdings auch, so Nancy De Sy, dass die Qualitäten der Doosan-Maschinen im Vergleich zu denen der Marke Bobcat vor allem den deutschen Kunden noch nicht so geläufig gewesen seien. »Dabei sind unsere Maschinen richtig gut und können problemlos mit denen der Wettbewerber mithalten.«

Aktivitäten werden verstärkt


Dieses »Informationsdefizit« soll künftig durch das jetzt dichtere Händlernetz in Deutschland und durch verstärkte Marketingaktivitäten behoben werden. Dabei werde die deutsche Vertriebsniederlassung im rheinländischen Langenfeld weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Jedoch habe man durch die Erweiterung des Händlernetzes jetzt auch verstärkt bessere Möglichkeiten, Kunden direkt vor Ort zu informieren. »Deshalb sind wir auch sehr zuversichtlich, dass wir unsere Marktanteile, wie schon in den vergangenen Jahren, weiter ausbauen können.«

»Richtige Balance ist wichtig«


Dabei werde Doosan sich auf die bestehende Produkt-Range fokussieren, erläuterte Thierry Deschamps weiter. »Es ist wichtig, die richtige Balance zu finden und das Produktprogramm nicht über Gebühr auszuweiten.« Deshalb konzentriere man sich in erster Linie auf die Weiterentwicklung der Basismaschinen. »Bei denen bieten wir die unterschiedlichsten Modifikationen an, denn auch die Anforderungen der Kunden in den Märkten sind unterschiedlich. Darauf reagieren wir mit großer Flexibilität, was ein weiteres Plus ist, das Doosan auszeichnet.«


Deshalb ist Thierry Deschamps auch davon überzeugt, dass künftig in Deutschland neben den Mobilbaggern und den Radladern auch verstärkt andere Maschinen nachgefragt werden. »Meiner Meinung nach ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis beispielsweise unsere Bagger in der 20-bis-25-t-Klasse so gut vom Markt angenommen werden wie die Mobilbagger oder die Radlader.« Dass sich der Gewinn von Marktanteilen in einem heiß umkämpften Maschinen-Segment allerdings nicht über Nacht realisieren lässt, darüber ist sich auch Thierry Deschamps im Klaren. »So etwas braucht einfach seine Zeit.«


Aber das wisse man in der Zentrale in Südkorea, »die uns diese Zeit lässt«, so Deschamps. Schließlich kenne man auch in Seoul die an Frank Sinatras weltberühmten Song »New York, New York« angelehnte Devise: »Wenn man in Deutschland mit seinen Maschinen erfolgreich ist, dann kann man überall auf der Welt erfolgreich sein.« Zumal Thierry Deschamps sich noch an die Zeiten erinnern kann, als Doosan Anfang der 90er gerade einmal zehn Maschinen absetzten konnte – in ganz Europa wohlgemerkt. »Heute liegt der Absatz bei jährlich knapp 2700 Einheiten«, sagte Deschamps nicht ohne Stolz, »und diese Entwicklung kann sich sehen lassen«.


Beim Test im Steinbruch Bělice betonte Cedric Prins, Produktmanager für die Doosan-Bagger in der Klasse von 14 bis 30 t, dass die neuen Mobilbagger DX140W-3 und DX160W-3 »nicht allein in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern« aufgrund ihrer außergewöhnlichen Leistungsdaten sehr gefragt seien. »So sind beide Maschinen als einzige Bagger in der Klasse von 14 bis 16 t mit einem 6-Zylinder Common Rail-Turbodieselmotor ausgerüstet«, sagte Prins.


Dieser bietet mit 102 kW (137 PS) bei 2000 U/min 12 % mehr Drehmoment sowie eine um 10 % höhere Traktionskraft im Vergleich zum Vorgängermodell und erfüllt die Abgasnorm gemäß Tier IV interim/Stufe IIIB. Tests hätten zudem eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs um bis zu 9 % ergeben – je nach gewähltem Betriebsmodus und nach Einsatzart. Neben der höheren Produktivität sorgten außerdem zahlreiche neue Funktionen, ein verbesserter Fahrerkomfort sowie die höhere Qualität hinsichtlich Zuverlässigkeit, Haltbarkeit und Wartungsfreundlichkeit für eine entscheidende Senkung der Gesamtbetriebskosten, so Prins weiter.

Geringerer Kraftstoffverbrauch


Geringerer Kraftstoffverbrauch, höhere Produktivität und verbesserter Komfort sind auch die Kriterien, die für den Erfolg der sieben neuen Modelle der Radlader-Reihe DL verantwortlich sind. Das gilt für den »kleinen« Zwölftonner DL200-3 ebenso wie für das mit SCR-Technologie und einem ZF-5-Gang-Getriebe ausgestattete DL550-3 Top-Modell. Ein anderes Leistungsmerkmal der großen Doosan-Radlader (DL300-3 bis DL550-3) ist das Drehmomentwandler-Überbrückungssystem (TCLU), das sich automatisch einschaltet, wenn es aktiviert ist. So entsteht eine direkte mechanische Verbindung zwischen Motor und Antrieb, ohne dass es durch den Drehmomentwandler zu einem Leistungs- oder Drehmomentverlust kommt. Laut Tests reduziert sich so der Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu konventionellen Systemen um bis zu 10 % – und das bei gleichzeitig höherer Traktion.

Effizienter dank TCLU


Anders als bei den Antriebssystemen anderer Maschinen kann das TCLU zudem nicht nur im höchsten Gang, sondern auch schon im zweiten bis fünften Gang aktiviert werden, was wesentlich effizienter ist. Auch kann der Fahrer mithilfe der Kupplungsdeaktivierung das Getriebe vom Motor abkoppeln, indem er das Bremspedal betätigt, um so die Motorleistung zu 100 % für das Hydrauliksystem zu nutzen. Dies sorgt für beschleunigte Bewegungsabläufe, eine maximale Ausbrechkraft und einen geringeren Kraftstoffverbrauch.


Für Tests standen im Steinbruch Bělice neben den neuen Mobilbaggern und den neuen Radladern auch der neue 6-t-Kompaktbagger DX60R-3, der auf der Bauma noch als Prototyp präsentiert worden war, die knickgelenkten Muldenkipper DA 30 und DA 40 sowie die neuen, Tier IV interim/Stufe IIIB-konformen Kettenbagger zur Verfügung – vom 25-t-Bagger DX255LC-3 bis hin zum 49 t schweren DX490LC-3, der für schwere Einsätze konzipiert wurde.


Von Michael Wulf


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