Schotterwerk setzt auf Klassieranlage aus Österreich

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Peter und Axel Schraud führen das Familienunternehmen in dritter Generation. Was 1928 mit Getreidehandel begann, ist heute ein Unternehmen für die Aufbereitung von Kalkschotter, Splitten und Sanden für den Straßen- und Pflasterbau, die Beton- und Asphaltindustrie und die Landwirtschaft. In Retzstadt werden bis zu 3 000 t pro Tag abgebaut. Die alte Klassieranlage war 40 Jahre im Einsatz und nicht mehr fit für die Zukunft. »Vor allem, was Qualität und Leistung anbelangt, wollen wir für unsere Kunden auch künftig ein zuverlässiger Partner sein«, fasst Axel Schraud, der seit 1996 im Unternehmen ist, die Beweggründe zusammen. »Modernisierungsmaßnahmen rechneten sich nicht, also entschieden wir uns für einen Anlagenneubau.« Die Entscheidung für SBM Mineral Processing wurde ohne Umwege getroffen. Bei Schraud hatte man Erfahrung mit Aufbereitungstechnik und Brechern des Spezialisten aus Österreich. »Zeitweise hatten wir zusätzlich mobile Brechanlagen von SBM vor Ort, mit denen wir unsere Produktionsspitzen abdeckten«, berichtet Axel Schraud. Die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen in das technische Know-how bei SBM waren weitere Gründe, auch bei diesem Projekt auf das österreichische Unternehmen zu vertrauen.Produktqualität im Blickfeld


Schnittstelle der neuen SBM-Klassieranlage ist die zweite Brechstufe der bestehenden Anlagentechnik. Mit der neuen 60 m langen, 7 m breiten und 27 m hohen Anlage wird Kalkschotter mit einer Aufgabegröße von 0–120 mm in neun Einzelfraktionen klassiert. Eine Reservebox für Sonderprodukte, die von Sattelzügen befüllt werden kann, erweitert die Anlage.


Im Hinblick auf die Produktqualität wurde im Vorfeld mit der Firma FB Filterbau ein Entstaubungskonzept ausgearbeitet. Die Anlage sorgt für einen füllerarmen Brechsand, der durch den Einbau von Sichterrohren in den 0/2 Siebtrichter gewonnen wird. Ebenfalls auf das Entstaubungskonzept zurückzuführen ist der geringe Haftkornanteil an den Kornfraktionen. »Um die geforderten Zielprodukte zu erhalten, wurden eine 2,5-Deck-, eine 3-Deck- und eine 2-Deck-Spannwellen-Siebmaschine mit Siebkastenabmessungen von ca. 2 x 6 m eingesetzt«, erklärt Martin Schwab vom Regional-Vertrieb SBM. »Im großzügig dimensionierten Unterflur ist jede Betonbox mit der notwendigen Dosiereinrichtung ausgerüstet, um das Verladeband für 800 t/h mit Korngemischen oder Einzelkörnungen zu versorgen.«Zu Planungsbeginn stellte sich die Frage der Lagermöglichkeit, wobei Silos und Betonboxen zur Diskussion standen. Für das gewünschte Lagervolumen von 350 m³ je Fraktion sprach ein Kostenvergleich für den Betonbau. Zusätzlicher Pluspunkt dieser Variante ist die Befahrbarkeit jeder Betonbox mit Radlader, wodurch Einzelfraktionen mit dem Radlader verladen werden können. Dadurch verringern sich die Wartezeiten der Lkw in Verkaufsspitzen deutlich.


Die Schlüsselkomponenten der Förder-, Klassier- und Verladeanlage wurden im Hause SBM konstruiert und produziert. Mit externen Partnern arbeitete man bei Entstaubung, Elektrik/Steuerung und im Betonbau. »Durch diese klare Trennung bei Bauplanung und Montage erfolgten der Bau und die Inbetriebnahme ohne Probleme zwischen allen Beteiligten«, betont Martin Schwab die Zusammenarbeit aller Partner.Umweltschutz und Zugänglichkeit


Bei Schraud wusste man um die hohen Anforderungen von Seiten der Behörden an Schallschutz, Staubemissionen, Energieeffizienz und Arbeitssicherheit. Bereits in der Genehmigungsphase unterstützten die beteiligten Unternehmen den Auftraggeber mit allen notwendigen Informationen, Unterlagen und technischen Beschreibungen, um den Anforderungen der Behörden gerecht zu werden und die Genehmigung rasch zu erhalten. Alle Bedingungen zur Arbeitssicherheit und Sicherheitsüberprüfungen auf der Baustelle während der Montage wie auch nach der Inbetriebnahme wurden erfüllt. Wichtig war auch, dass die Anlage großzügig und geräumig ausgeführt und eine perfekte Zugänglichkeit zu allen Maschinen und Komponenten gegeben ist, wodurch letztendlich Service und Wartung einfach und rasch durchgeführt werden können.

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