Schlitze, Nuten, Rinnen, Mulden oder Profile fräsen

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Unter »Kleinfräsen« versteht man Kaltfräsen mit Arbeitsbreiten bis zu 1 m, die meistens mit Radfahrwerken ausgestattet sind. Dadurch sind die Maschinen ausgesprochen manövrierfähig und können enge Radien fräsen. Klassische Anwendung der Kleinfräsen ist der Abtrag von Asphalt und unbewehrtem Beton auf kleinen Flächen und das präzise Fräsen auf engstem Raum. »Aber die kompakten Maschinen können noch viel mehr«, erklärt Roland Schmid, Leiter der Abteilung für Fräsdienstleistungen bei Kutter. »Wir tauschen die Standard-Fräsaggregate gegen Sonderfräswalzen und erzielen damit eine enorme Bandbreite möglicher Anwendungen.«Entsprechend beeindruckend ist das Kutter-Fräswalzenlager: Weit über 50 Sonderfräsaggregate liegen auf Abruf bereit. »Und wann immer es für eine neue Anforderung noch keine passende Walze gab, haben wir die entsprechenden Sonderwalzen hergestellt. Die Lösung ungewöhnlicher Aufgabenstellungen ist eine unserer Spezialitäten«, berichtet Schmid aus der Praxis. Kunden im gesamten Bundesgebiet und im benachbarten Ausland vertrauen auf die Leistungsfähigkeit und Qualität der Fräsdienstleistungen der Kutter GmbH, die diese Leistungen nicht nur von Memmingen aus, sondern auch über ihre Niederlassungen in ganz Deutschland anbietet. Eine recht bekannte Anwendung ist das Herstellen von Profilen mit Kleinfräsen. Meist werden rechteckige Standardprofile mit Tiefen bis zu 55 cm und Breiten ab 4,5 cm gefräst. Genauso einfach können Kleinfräsen auch Profile mit anderen Querschnitten herstellen. So sind beispielsweise konische Profile, V-förmige Profile oder Tonnen-Profile möglich. Damit entstehen beispielsweise Entwässerungsrinnen in der Landwirtschaft, auf Parkplätzen oder auf untergeordneten Straßen.

Beschichtungen abtragen

Estriche, kontaminierte Beläge oder sanierungsbedürftige Beschichtungen sind einige Beispiele für Oberflächen, die mit Kleinfräsen abgetragen werden können. Wegen ihrer kompakten Form können Kleinfräsen derartige Beläge auch auf verwinkelten Flächen oder in Hallen entfernen, wo dann Geräte mit Rußpartikelfilter zum Einsatz kommen. Je nach Erfordernis können die Kleinfräsen auch mit einer Absaugung ausgerüstet werden – oder Kutter setzt die Elektrofräse ein. Fast schon eine Standardanwendung ist die Demarkierung. Speziell profilierte Fräswalzen entfernen die Fahrbahnmarkierungen. Je nach Typ der Markierung kann der Abtrag mit und ohne Kantenauslauf erfolgen – auch hier bietet Kutter unterschiedliche Fräswalzen an.

Griffigkeit herstellen


Ein anderes Einsatzgebiet ist die Wiederherstellung der Griffigkeit. Dazu werden die Kleinfräsen mit einer Feinfräswalze ausgerüstet. Derartige Sonderwalzen sind bestückt mit vielen Meißeln, die in geringem Abstand nur wenige Millimeter des Belages abtragen. Dabei verleihen sie ihm eine neue Textur. Das Verfahren funktioniert auf Asphalt, aber auch die Gebrauchseigenschaften von Beton und anderen Materialien können so wiederhergestellt werden. »Auf diese Weise entschärfen wir regelmäßig Unfallschwerpunkte innerhalb eines Tages – und zwar ohne aufwendige Baustelleneinrichtung. Aber wir haben auch schon den Boden von Viehställen aufgeraut, damit die Tiere dort Grip haben und nicht ausrutschen«, so Roland Schmid.

Lösungen für den Straßenbau

Clever ist das Freifräsen von Schienen nach dem Einbau neuer Asphaltschichten. Dabei stellt die Kleinfräse in einem Arbeitsgang je eine saubere Fuge rechts und links der Schienen her. Die Vorteile: Der Einbau im Vorfeld geht schnell, die gefrästen Fugen haben definierte Abmessungen und saubere Kanten, und der Verguss der Dehnungsfugen ist einfach. Auch Rüttelstreifen lassen sich mit Kleinfräsen in kurzer Zeit herstellen. Sie schützen Pkw- und Lkw-Fahrer davor, von der Fahrbahn abzukommen. Dazu verfügt Kutter über mehrere Systeme, mit denen unterschiedlich profilierte Fräsbilder und -profile erzeugt werden können.

Fast jeder Einsatzort ist möglich


Meist werden Kleinfräsen auf Straßen und anderen Verkehrsflächen eingesetzt. Auch die Arbeit in Hallen, in Parkdecks oder auf Flachdächern ist möglich. Roland Schmid weiß: »Selbst in Gebäuden mit begrenzter Tragfähigkeit können wir fräsen, denn je nach Maschinentyp lässt sich das Maschinengewicht bis auf 3 t reduzieren. Per Kran haben wir aber Kaltfräsen auch schon in tiefe Schächte, hinter Burgmauern oder auf Flachdächer gehoben, wo sie dann Beschichtungen entfernt oder unebene Böden egalisiert haben.«

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