Ein Teil der Umbaumaßnahmen am Ernst-Reuter-Platz konzentrierte sich auf das bestehende, bereits in den Boden eingelassene Brunnenbecken. In dieses wurde zunächst eine Decke eingezogen, um einen unterirdischen Technikraum – eine Brunnenstube – zu schaffen. In die Decke selbst wurden zwölf Düsenköpfe aus Edelstahl eingelassen, die den Brunnen als Wasserspiel zum Leben erwecken. Der Plattenbelag oberhalb der neu aufgebauten Decke entspricht der umliegenden Platzgestaltung, sodass sich die Düsen auf Bodenniveau befinden und sich nahtlos in die Fläche einfügen. Da die Brunneninstallation kein eigenes Becken aufweist, wurde zur Aufnahme und Weiterleitung des austretenden Wassers eine rechteckige Rinnenkonstruktion geplant.
Die Entwässerungslösung sollte für den Schwerlastverkehr befahrbar sein (Belastungsklasse D 400), kein Gefälle aufweisen sowie Chlorid-Einflüssen durch Tausalze dauerhaft standhalten. Zudem sollte das System durch mehrere Revisionskästen ergänzt werden. Bei den Rinnenabdeckungen kamen optische Anforderungen hinzu. Diese sollten einen möglichst schmalen Einlaufschlitz aufweisen.
Fertigung nach Kundenwunsch
Die Wahl fiel auf Schwerlastentwässerungsrinnen des Hauses Richard Brink. Der Metallwarenhersteller produzierte sämtliche Produkte aus Edelstahl für die Brunnenanlage als Sonderanfertigungen – für eine passgenaue Montage und ein Höchstmaß an Funktionalität. Insgesamt kamen 26 m der Rinne zum Einsatz, die der Entwässerungsschlitzrinne Lamina aus dem Hause Brink bauähnlich ist. Davon wurden 9 m mit einem 62 mm breiten Schlitz produziert und mit 20 x 3 mm Längsstabrosten abgedeckt. Die übrigen 17 m verfügen über eine Schlitzeinlaufbreite von 18 mm. Zusätzliche Revisions- und Spülkästen sichern die Wartung der Brunnenanlage.
Mit der Ausführung der Sanierungsarbeiten wurde das Pettendorfer Unternehmen Michael Leitner beauftragt. Zunächst führten die Verarbeiter die Rohrleitungsanschlüsse für die Rinnenabläufe an den späteren Anschlusspunkt der Rinne heran. Anschließend setzten sie das Rinnenelement auf ein Fundament aus Ortbeton und schlossen es an die Rohrleitung an. Auf zuvor eingebrachten Beton wurde der folgende Rinnenkörper aufgesetzt. Im Bereich der Flanschverbindung ließ man das Fundament ausgespart, um die Elemente mittels zwölf Schraubverbindungen und Dichtungslippen zu verknüpfen. Der zuvor ausgesparte Bereich wurde abschließend mit Ortbeton aufgefüllt.
Wie mit dem Lineal gezogen
Durch die Begrenzung des Fontänenfeldes mittels Schlitzrinnen suggerieren diese die Umrandung eines Wasserbassins, denn das auf der Fläche abschließende Wasser bildet eine nahezu geschlossene Wasseroberfläche. Diese endet wie mit dem Lineal gezogen direkt an den Schlitzrinnen. Dank der passgenauen Sonderanfertigungen gelang die Montage der Rinnen zügig. »Für uns ist vor allem eine hohe Maßhaltigkeit der Einzelteile entscheidend, um diese schnell und ohne Komplikationen verbauen zu können. Bei den Sonderanfertigungen der Firma Richard Brink war die hohe Qualität durchweg gegeben – ein entscheidender Faktor, um auch in Zukunft auf die Produkte des Herstellers zurückzugreifen. Die dezenten Edelstahlentwässerungsrinnen fassen den Brunnen optisch ansprechend ein«, zeigt sich Michael Leitner sehr zufrieden. t