Mit feingefräster Binderschicht die Grundlage für hohe Ebenheit schaffen

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Im Rahmen von Straßensanierungen werden bei baubegleitenden Prüfungen immer wieder zu große Unebenheiten in der neu eingebauten Binderschicht festgestellt. Als schnelle und möglichst wirtschaftliche Lösung zur Korrektur des Profils gilt das Feinfräsen in Verbindung mit dem Multiplex-Verfahren.


Feinfräsen – ideal für den Abtrag in geringer Tiefe

Beim Feinfräsen setzt man spezielle Fräswalzen mit einem sehr geringen Linienabstand (LA) ein. Dabei versteht man unter dem Begriff »Linienabstand« die Distanz von einer schneidenden Meißelspitze zur nächstliegenden schneidenden Meißelspitze. Dieser Abstand bildet sich in der Frässtruktur ab: Je geringer er ist, desto feiner wird die Textur der Oberfläche. Im Gegensatz zu Standardfräsen mit einem typischen LA von 15 mm bis 20 mm, haben Feinfräswalzen LA 8 (d. h. 8 mm) oder weniger.


Feinfräswalze mit Diamantspitzen

»Für die Profilkorrektur von Binderschichten setzen wir gerne eine 2 m breite Fräswalze mit Linienabstand 6 x 2 ein. Sie ist bestückt mit rund 700 Meißeln und erzeugt Flächen mit geringeren Rautiefen als beim Standard­fräsen. Eine so erzeugte Fräs­fläche bietet die optimale Basis, damit sich die neue Deckschicht mit dem Binder verzahnen kann«, erklärt GMS-Geschäftsführer Torsten Meyer. Dazu kommt: GMS verwendet auf dieser Fräswalze PKD-Meißel (Polykristalliner Diamant). PKD weist darauf hin, dass die Spitze dieser Spezialmeißel aus künstlichem Diamant besteht, was zu einem äußerst gleichmäßigen Fräsbild führt. Für die Ebenheit in Querrichtung sorgt die Fräsbreite in Verbindung mit dem Feinfräsen. Um die Ebenheit auch in Längsrichtung herzustellen, setzt GMS zusätzlich auf die beidseitige Nivellierung mit 3-fach-Multiplex. Bei diesem System tasten auf jeder Seite der Maschine drei Sensoren gleichzeitig die vorhandene Fläche ab. Die Maschinensteuerung mittelt die Messergebnisse und berechnet daraus die Frästiefe. So können Längswellen sehr gut ausgeglichen werden. Nach dem Feinfräsen wird die Deckschicht eingebaut. Wegen der hervorragenden Ebenheit erfolgt der Einbau dann oft »auf Schichtstärke«.

Damit sind ungleichmäßig dicke Deckschichten, die zu einem vorzeitigen Verschleiß führen könnten, ausgeschlossen. Messungen der Ebenheit mit ­einem Planografen zeigen, dass bei dieser Bauweise sämtliche Anforderungen zur Zufriedenheit aller Beteiligten erfüllt werden.

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