Kurzheckbagger-Konzept für das Jahr 2030

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Der auf den Fahrer ausgerichtete GaiaX ist minimalistisch mit einem sehr ›luftigen‹ Design. Es gibt nicht mehr strukturelle Merkmale, als für die Bewältigung der Aufgabe notwendig sind. Die herkömmliche Kabine wurde durch eine leichte Stahlführungsschiene ersetzt, während allein die Batterie als Gegengewicht zu Arm und Ausleger fungiert. Volvo CE will aus dem üblichen Nachteil einer schweren Batterie einen Vorteil machen: Vier elektrisch angetriebene Ketten sorgen für guten Bodenkontakt und gewährleisten auch in steilem Gelände Stabilität und Manövrierbarkeit.

Plug and Play

Die wiederaufladbaren Batterien sind für einen ganzen Arbeitstag konzipiert, aber der ­GaiaX kann auch eingesetzt werden, während er an eine externe Stromquelle angeschlossen ist. »Wir planen den Einsatz des Gaia­X in der Stadtumgebung, wie auf der Straße oder sogar innerhalb von Gebäuden, wo er leicht an eine Stromquelle angeschlossen werden könnte«, meint Sidney Levy, Chefdesigner im Volvo-Produktdesign.

 

Null Emissionen und der leise Betrieb des GaiaX sind auch beim Einsatz in bebauten Gebieten von Vorteil. »Wir haben viel gelernt, als wir versuchten, den GaiaX so einfach und effizient wie möglich zu machen – einige Elemente davon werden auch in Zukunft an unseren Maschinen angewendet werden«, berichtet Levy. Passanten werden durch Warnsensoren geschützt, die den Fahrer auf sie aufmerksam machen, während sich ein Airbag – nach dem Vorbild der Seiten-Airbags in Volvo-Fahrzeugen – aus dem Sitz aufbläst, um den Fahrer im Fall von Zusammenstößen, Überschlägen oder herunterfallenden Gegenständen zu schützen. Darüber hinaus ist die Maschine mit einem integrierten Erste-Hilfe-Kasten ausgestattet und erfüllt so Volvos Kernwert der Sicherheit und Sorgfaltspflicht gegenüber dem Fahrer.

Zwar mag die Struktur des GaiaX einfach sein, die Fahrer-Maschinen-Schnittstelle (MMS) jedoch ist sehr fortschrittlich: Die Hälfte des sechsköpfigen Designteams hat ihre Zeit darauf verwendet, eine besondere Fahrererfahrung zu entwickeln. »Das GaiaX-Projekt war für uns eine unglaubliche Chance zu erleben, wie Baumaschinen verwendet werden – wir haben das Gefühl, als würden wir den Weg in die Zukunft von Volvo und vielleicht auch der Branche ebnen«, sagt Levy.

Einige innovative Merkmale mussten vom GaiaX wieder entfernt werden, da diese eventuell schon viel früher als 2030 – angedachte Inbetriebnahme des GaiaX – in Volvo-Maschinen verwendet werden.

Fahrer können immer noch in der herkömmlichen Weise auf dem Bagger sitzen, was für präzise Bewegungen und Beförderung erforderlich ist, aber die meisten Anwendungen können per Fernsteuerung mit einem Tablet-PC mit erweiterter Realität ausgeführt werden. Der größte Vorteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass für den Einsatz der Maschine nur eine Person erforderlich ist – der Bediener kann graben und gleichzeitig die Umgebung im Auge behalten. Durch die Fernsteuerung kann die Maschine auch in potenziell gefährlichen Situationen eingesetzt werden, während sich der Bediener in sicherer Entfernung befindet.

Ein Modell des GaiaX wurde auf der Conexpo in Las Vegas im März gezeigt. Ketten, Stiel und Ausleger waren statisch, aber die Besucher waren eingeladen, die Konzept-MMS über ein Tablet selbst auszuprobieren. Apps für Apple und Android, die während und nach der Messe heruntergeladen werden konnten, ermöglichen auch eine 360°-Tour mit Zoom und umfassen Funktionen der erweiterten Realität, damit alle mit der Maschine inter­agieren können.

Renommierten internationalen Preis für Produktdesign gewonnen

Der Kurzheckbagger ECR88D von Volvo CE hat den »Ritterschlag« für innovatives Produktdesign erhalten und wurde mit dem begehrten »iF product design award« ausgezeichnet.Das international angesehene Qualitätslabel kürt seit mehr als

60 Jahren, aktuell in 17 Kategorien ­unterteilt, herausragende Design­leistungen. In diesem Jahr waren 3 249 Produkte aus aller Welt vorgeschlagen. Der für den Einsatz unter beengten Platzverhältnissen konzipierte Bagger gewann den Preis in der Kategorie »Transport­design und Sonderfahrzeuge«.

Zu den Bewertungskriterien der Jury ­gehören Designqualität, Innovationsgrad, Umweltverträglichkeit, Funktionalität und Sicherheit. Professor Fritz Frenkler, Vor­sitzender der Jury, zeigte sich ­beeindruckt »von der beständig hohen Qualität der Vorschläge, der Leidenschaft für Innovation und dem Mut der Hersteller, ihren eigenen Designansätzen treu zu bleiben«. Der neue Volvo FH von Volvo Trucks errang ebenfalls den iF product design award, sodass die ­Volvo-Gruppe sogar einen Doppelerfolg feiern konnte (siehe auch Seite 126).

Preisgekröntes Design

»Wir sind sehr stolz darauf, dass der ECR88D diesen weltweit anerkannten Preis für hervorragende Design­qualität gewonnen hat«, sagt Stina Nilimaa Wickström, Designdirektorin von Volvo CE. »Der ECR88D ist ­einer der ersten Bagger der neuen Volvo-Designgeneration und steht für ein vollständig neues Design ­einer Volvo-Maschine. Das Gerät signalisiert Premiumqualität und wird sofort als ›ein Volvo‹ erkannt. Es ist großartig, dass die aktualisierte ­Designidentität bei einem der ­größten und anerkanntesten Designwettbewerbe der Welt ausgezeichnet wurde.«

Herausragende Designqualität

»Dieser Preis ist der Lohn für die harte Arbeit und die Hingabe der Volvo-Mitarbeiter, die nicht müde werden, die Grenzen von Technologie und Design immer weiter zu verschieben«, betont Anders P. Larsson, Executive Vice President für Technologie bei Volvo CE. »Die knickgelenkten Dumper, Radlader und Bagger von Volvo haben ­bereits ­alle angesehene, weltweite Preise für außergewöhnliches ­Design und innovative Technik ­gewonnen. Dies ist eine große ­Ehre und eine hervorragende Leistung, die zeigt, dass Volvo CE führend ist, wenn es um technische Entwicklung und Industrie­design geht.«

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