Komatsu Germany GmbH Smarte Bagger und wahre Riesen

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Komatsu
Von: Pascal Guegan
Von: Dan Windhorst

Wer aus der eher dunklen Halle C6 auf dem Weg ins Freigelände Mitte in die Sonne trat, dem konnte es je nach Tageszeit passieren, dass er gleich wieder im Schatten stand – und dieser stammte von einer einzigen Maschine. Denn dort war das wortwörtlich größte Komatsu-Highlight auf der Bauma nicht zu übersehen, der elektrisch angetriebene Großhydraulikbagger »PC7000-11E« mit einem Gewicht von rund 700 t. Bei diesem Stahlgiganten blieb es aber nicht: Komatsu nutzte die Bauma, um einen weiterentwickelten Prototyp des »PW148-11«-Kurzheckbaggers vorzustellen – ebenso durften sich Fachbesucher ein Bild von »Smart Construction Remote« machen, einer cloudbasierten Lösung zur Fernsteuerung von Maschinen.

Gleich mehrmals am Tag setzte sich der gewaltige Tieflöffel des 700-t-Monsters mit einer Kapazität von 44 m3 in Bewegung und ließ erahnen, welche Kräfte dort nicht nur entwickelt, sondern auch im Zaum gehalten wurden: Bereits der Tief­löffel alleine wiegt 42,5 t. Aus diesem Grund waren die Live-Vorführungen bei Komatsu im Freigelände Mitte stets ein wahrer Besuchermagnet. Jedes Mals verfolgten aufs Neue Hunderte Zuschauer mit offenen Mündern die Show. Kein Wunder bei einer imposanten Höhe von rund 9,2 m, einer Breite von etwa 9,6 m und einer Gesamtlänge von 10,5 m, die diese Maschine aufweist. Der speziell für die anspruchsvollen Bedingungen im Bergbau konzipierte und elektrisch betriebene Bagger vereint laut Komatsu die starke Grabkraft von Hochleistungs-Dieselmaschinen mit der geringeren CO2-Bilanz einer elektrisch betriebenen Maschine. Der Elektroantrieb ist demnach so konzipiert, dass er die CO2-Emissionen im Vergleich zur Dieselversion um bis zu 95 Prozent reduziert. Der elektrische Riese ist mit zwei Motoren à 1 200 kW ausgestattet und kommt damit auf eine Gesamtleistung von 2 400 kW. Die Stromversorgung erfolgt mit einem Schleppkabel.

In Halle C6 stellte Komatsu eine große Bandbreite an Hydraulikbaggern, Radladern, Mobilbaggern und Kompaktmaschinen vor.

Vielzahl an Exponaten

Auch auf dem Messestand des japanischen Baumaschinen-Riesen in Halle C6 gab es einiges zu sehen. Auf rund 7 500 m2 Ausstellungsfläche präsentierte Komatsu 34 Maschinen. Neben bereits bekannten Baumaschinen, wie der Planierraupe »D71-24«, hatte der Baumaschinenhersteller auch allerhand Neuheiten mit nach München gebracht – darunter die brandneuen Modelle »PC220LC-12« und »PC220LCi-12«. Hierbei handelt es sich um Hydraulikbagger der nächsten Generation. Ausgestattet sind sie mit einem neuen leistungsstarken 129-kW-Motor sowie dem neuen elektronisch gesteuerten, hydrostatischen Antrieb. Laut Komatsu verbrauchen die neuen Modelle im Vergleich zum Vorgänger »PC210LC-11« bis zu 18 Prozent weniger Kraftstoff. Außerdem bieten die neuen Bagger mit ihrer neuen und größeren Kabine mehr Komfort für den Fahrer. Der »PC220LCi-12« verfügt zudem über die moderne intelligente Maschinensteuerung 3.0 mit Funktionen wie Tiltrotatorintegration und -steuerung, automatische Schwenksteuerung, Linienschwenkfunktion, Linienfahrfunktion oder 3D-Arbeitsraumbegrenzung. Das soll laut Hersteller den Fahrer dabei unterstützen, seine Arbeit schneller, präziser und kostengünstiger erledigen zu können.

Radlader-Segment ergänzt

Ein weiteres Highlight war die Vorstellung des neuen Radladers »WA170M-11«, der nun die Komatsu-Baureihe der Radlader im Bereich von 9 bis 10 t vervollständigt. Der Radlader ist mit einem 96-kW-Dieselmotor ausgestattet und ist dank seiner kompakten Abmessungen besonders gut für schnelle und einfache Transporteinsätze geeignet. Durch die geringe Bauhöhe von 3 m und einer Gesamtlänge von rund 6,5 m eignet sich der »WA170M-11« zudem für den Einsatz auf beengten Baustellen, so der Hersteller. Der Radlader bringt ein Einsatzgewicht von 9,58 bis 10,575 t auf die Waage und verfügt über ein Schaufelvolumen von 1,5 m3 bis 1,7 m3. Zwar keine Neuheit, aber trotzdem ein Hingucker war der »HB365LC-3 Hybrid« – vor allem aufgrund seiner untypischen Lackierung. Statt im gelben Komatsu-Lack strahlte der hybride Kettenbagger in den Farben und dem Design des Formel-1-Teams Williams, dessen Hauptpartner Komatsu seit der Rennsaison 2024 ist. Der »HB365LC-3 Hybrid« verfügt über eine Power von 235 kW, die sich aus der Motorleistung und regenerierter elektrischer Leistung zusammensetzt. Das maximale Löffelvolumen des Kettenbaggers gibt Komatsu mit 2,66 m3 an.

Hier lässt sich erahnen, wie gewaltig groß der »PC7000« tatsächlich ist – einer der Eyecatcher der diesjährigen Bauma.

Prototyp »PW148-11«

Komatsu stellte überdies erstmalig den neuen Prototyp des optimierten »PW148-11« auf der Bauma vor. Mit dieser Weiterentwicklung erhält der bewährte 14-t-Kurzheckbagger die gleichen innovativen Funktionen und Eigenschaften wie die kürzlich eingeführten Modelle »PW168-11« und »PW198-11«. Dazu gehören das neue Design, eine reduzierte Transporthöhe, höherer Fahrerkomfort und gesteigerte Haltbarkeit. Zukünftig wird die Maschine auch mit Allradlenkung als Sonderausrüstung verfügbar sein, ein Novum in dieser Maschinenklasse. Mit dieser Funktion werden beide Achsen gelenkt, was einen kleineren Wenderadius für einfachere Einsätze auf räumlich begrenzten oder innerstädtischen Baustellen ermöglicht. Der neue »PW148-11« kann schnell zur nächsten Baustelle transportiert werden, ohne dass dafür ein spezieller Tieflader erforderlich ist. Mit einer Transporthöhe von nur 3,1 m ist ein Transport auf einem normalen Tieflader mit einer Beladehöhe von bis zu 4 m problemlos möglich. Das kurze Heck vereinfacht die Arbeit auf engen Baustellen. Mit seinem Vierzylinderdieselmotor von Komatsu samt 110 kW Leistung gräbt, hebt oder zieht dieser Mobilbagger fast alles, was auf einer Baustelle bewegt werden muss. Der Motor erfüllt die aktuelle Abgasnorm EU Stufe V, und die Maschine ist ab Werk mit umweltfreundlichem HVO-Diesel befüllt. Die einzigartige Bauweise mit optimiertem Ausleger und Motor im Heck ermöglicht enorme Hubkräfte, sodass hohe Lasten einfach bewegt werden können.


Remote künftig Standard

Komatsu verkündete in München außerdem, dass »Smart Construction Remote« zukünftig zur Standardausrüstung für Maschinen mit Steuerungssystemen von Komatsu zählen wird. Dazu gehören die intelligente Maschinensteuerung (iMC) und das »Smart Construction 3D«-Anzeigesystem. Dementsprechend wird »Smart Construction Remote« auch im neuen »PC220LCi-12« mit »iMC 3.0« zur Verfügung stehen. Dies gilt für die gesamte Lebensdauer der jeweiligen Maschine und unterstreicht das Engagement von Komatsu für digitale Innovation und Baustelleneffizienz. »Smart Construction Remote« ist eine cloudbasierte Lösung, mit der Nutzer aus der Ferne sowohl auf Maschinen von Komatsu als auch auf Maschinen anderer Hersteller zugreifen können. Damit können Probleme schneller und effizienter gelöst werden, was Stillstandzeiten reduziert und die Leistung steigert. Des Weiteren können Konstruktionsdateien an die Maschinen gesendet werden, auch wenn diese ausgeschaltet sind. Dies sorgt für eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Büro und Einsatzort. Durch den Fernzugriff auf die Maschinen sind weniger Fahrten zur Baustelle erforderlich, sodass der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen sinken. Diese Vorteile kommen besonders bei Unternehmen zum Tragen, die mehrere Baustellen gleichzeitig leiten. Allein in Europa konnten Kunden in den letzten drei Jahren bereits über 40 000 Fahrten zu ihren Baustellen einsparen, und in den letzten fünf Jahren konnte ein konstant hoher zweistelliger Zuwachs erzielt werden. Die Möglichkeit, »Smart ­Construction Remote« mit Maschinen verschiedener Hersteller einzusetzen, soll die kontinuierlichen Bemühungen von Komatsu unterstreichen, die Maschinenkommunikation über bisherige Grenzen hinweg zu ermöglichen, die digitale Transformation zu vereinfachen, Innovationen zu fördern und die Einführung intelligenter Technologien zu beschleunigen.d

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