IFAT Eurasia: Neues Sprungbrett in aufstrebende Märkte – Messe-Premiere in Ankara

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»Die Türkei hat das Potenzial, an der Nahtstelle von Europa und Asien zu einem Vorreiter im technischen Umweltschutz zu werden«, sagt Gerhard Gerritzen als stellvertretender Geschäftsführer der Messe München. »Mit der neuen Umweltmesse IFAT Eurasia in Ankara schaffen wir eine Bühne, die zum einen auf den sehr starken türkischen Markt selbst zielt, zum anderen aber auch ein Anlaufpunkt für viele weitere aufstrebende Staaten in Zentralasien, dem Mittleren Osten und Nordafrika werden wird.«

Das frühere türkische Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft ermittelte im Jahre 2006, welche Ausgaben unter anderem für die Umsetzung der EU-Richtlinien im Wasserbereich notwendig sein werden. Ergebnis: Zwischen den Jahren 2007 und 2023 müssen im Wassersektor der Türkei rund 34 Mrd. Euro investiert werden. Der mit 18 Mrd. Euro größte Anteil davon entfällt auf die kommunale Abwasserreinigung, gefolgt von 12,7 Mrd. Euro für eine adäquate Trinkwasserversorgung.

Auch in der Abfallwirtschaft warten in der Türkei große Aufgaben. Nach Einschätzung der deutschen Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing Germany Trade & Invest (GTAI) bietet hier zum Beispiel der Recycling-Markt ausländischen Unternehmen umfangreiche Liefer- und ­Kooperationsmöglichkeiten. Schließlich werden laut der türkischen Recycling-Föderation derzeit nur 7 % der anfallenden Abfälle wiederverwertet. Um diese Situation zu verbessern, fördert die Regierung in Ankara Recyclingprojekte. Das türkische Umweltministerium beziffert das Investitionsvolumen in den kommenden Jahren auf rund 8 Mrd. Euro.


Zentralasiatische Staaten wollen moderne Abfallwirtschaft

Auch in Kasachstan, in der Mitte der eurasischen Land­masse, soll die Abfallwirtschaft modernisiert werden. Die Regierung des größten Binnenstaats der Erde hat nach Angaben von GTAI im Januar dieses Jahres ein Programm gebilligt, das dafür sorgen soll, dass bis zum Jahr 2020 rund 576 Mio. Euro in die Branche fließen. Geplant ist, schritt­weise eine Mülltrennung einzuführen, den Fuhrpark an Abfallfahrzeugen zu erneuern und Müllverwertungsanlagen zu bauen.

Für das gebirgige Kirgisistan, arbeitet die Europäische ­Investitionsbank derzeit an einem Rahmendarlehen zur ­Unterstützung von Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaftsvorhaben. Bei Gesamtkosten von 80 Mio. Euro ist ein Geberbeitrag von 20 Mio. Euro vorgesehen. Ein Teil des ­Geldes soll in den Bau geordneter Deponien sowie die Schließung und Renaturierung bestehender Müllkippen fließen. Darüber hinaus sollen Ausrüstungen für die städtische Müllabfuhr finanziert werden.

Neben Lösungen aus dem Bereich Abfall und Recycling ­gehören auch Produkte, Verfahren und Dienstleistungen aus der Wasser- und Abwasserwirtschaft zu den zentralen Ausstellungsinhalten der IFAT Eurasia.

In diesem Sektor fördert die Europäische Union mit dem ­Außenhilfeprogramm ein breites Spektrum an Aktivitäten in Drittstaaten. Von den förderungswürdigen Schwerpunktländern des Finanzrahmens 2014 bis 2020 gehören mit Ägypten, dem Jemen, Palästina und Usbekistan auch einige zu den Zielmärkten der IFAT Eurasia.

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