»Hoffen und glauben fest daran, die Ergebnisse von 2011 mindestens zu wiederholen«

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José Antonio Vicente ist neben seiner Funktion als Direktor der Feria de Zaragoza auch Präsident des spanischen Messeverbands AFE und verfügt über langjährige enge Verbindungen zur Baubranche. Befragt zu den Erfolgsaussichten der SMOPYC 2014 appelliert er daran, man müsse »optimistisch, aber auch realistisch sein und aktiv in die Zukunft schauen«. So würde in vielen Bereichen von einer wirtschaftlichen Erholung gesprochen, in der Baubranche stellten sich die Aussichten, so Vicente, aber anders dar. »So sehen die letzten Vorhersagen von Euroconstruct für den Sektor in Spanien keine Bewegungen in diese Richtung vor 2015, allerdings werden die Rückgangszahlen bis dahin allmählich kleiner werden und an Dramatik verlieren, wenngleich der Trend immer noch nach unten geht«, betont der Messe­direktor. In der Konjunkturkrise hätten sich viele Firmen neu positioniert, gesundgeschrumpft oder auf den Auslandsmarkt konzentriert. Die SMOPYC sei ein hervorragendes Marketinginstrument und eine der wichtigsten Stützen des Verkaufs. Die Unternehmen bräuchten, so Vicente, das Messegeschehen mit all seinen Vorteilen heute mehr denn je. Nachdem bei der letzten SMOPYC im Jahre 2011, inmitten der Konjunkturkrise, 1 253 Aussteller vertreten waren und 89 000 Besucher gekommen waren, »hoffen und glauben wir fest daran, diese Ergebnisse diesmal mindestens zu wiederholen«.


Tiefpunkt erreicht?


Es gibt Stimmen, die davon ausgehen, dass die spanische Bauindustrie den Tiefpunkt bereits erreicht hat und der Verkaufsmarkt für neue Maschinen auch nicht mehr viel weiter abfallen kann, »so dass für Ende 2013 vielleicht schon eine Kehrtwende in Sicht ist. Eine andere weit verbreitete Meinung geht davon aus, dass diese Krise die Produktivität antreiben und zu einer stärkeren Spezialisierung der Maschinen und zur Suche nach besseren Verbrauchswerten führen wird. Für jedes mögliche Szenario wird die SMOPYC die Fachleute weiter auf ihrem Weg Richtung Aufschwung begleiten«, sagt Vicente.


Spanische Produkte auf dem internationalen Markt


Die spanische Baumaschinenindustrie genieße, so betont José Antonio Vicente, einen hervorragenden Ruf auf dem internationalen Markt und hohes Ansehen bei den Nutzern. Der Geräteexport habe wegen des Konjunkturtiefs Einbußen erfahren, »aber auffällig ist die anwachsende Präsenz der spanischen Baumaschinen auf Märkten wie dem Mittleren Osten, den USA oder Asien. Das spanische Angebot stützt sich auf echte High-Tech-Produkte mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis zu günstigeren Preisen als die deutschen, japanischen oder US-amerikanischen Geräte, die traditionell den Markt beherrschen. Außerdem erfüllen unsere Maschinen sehr hohe Arbeitsschutz- und Umweltansprüche, da sie sich diesbezüglich nach den europäischen Rechtsvorgaben richten, die wesentlich strikter sind als in den meisten anderen Ländern.«


In kritischen Zeiten wie derzeit rät Vicente Unternehmen die drei Grundelemente Internationalisierung, Innovation und Diversifizierung zu beachten. Die Internationalisierung sei für Unternehmen keine Option, »sondern absolut überlebenswichtig«. Dafür bräuchten die Unternehmen flexible Strukturen, um sich den Märkten anpassen zu können und die Schwierigkeiten, die im Laufe der Internationalisierungsprozesse aufkommen, bewältigen zu können. Dazu zählen beispielsweise die Besonderheiten der Zielländer einschließlich ihrer unterschiedlichen Vorschriften, die man kennen und erfüllen muss. »Innovation, und zwar nicht nur auf Produktebene, sondern, was die Organisation selbst angeht, ist daher ebenso wichtig. In diesem Sinne muss sich das Unternehmen neuen Prozessen, Partnerschaften mit anderen Firmen u. a. öffnen«, betont Vicente. Mit Diversifizierung sei schließlich gemeint, dass man zu anderen Sektoren hinüberblicken müsse, die derzeit dynamischer sind und ein höheres Wachstumspotenzial aufweisen und die eventuell Geräte nutzen können, die bislang traditionell im Baugeschäft eingesetzt wurden. Dies könnten beispielsweise die Branchen Materialverarbeitung, Recycling, Alteisen, Abfallwirtschaft oder auch die Land- und Forstwirtschaft sein.


Internationales Pilot-Forum


Im kommenden Jahr findet vom 1. bis 3. April parallel zur Messe das internationale Pilot Forum im Rahmen der ­LOGIS statt. Das Pilot-­Forum gilt als einer der wichtigsten Kongresse zum Lieferkettenmanagement. »Obwohl es sich um zwei unterschiedliche Messen handelt, haben sie doch wichtige Aspekte gemeinsam, wie beispielsweise das Thema Infrastrukturlogistik. Dazu werden Vertreter der wichtigsten Baufirmen Spaniens auf dem Kongress sprechen, wodurch sich Synergien zur SMOPYC ergeben werden. Dieses Zusammenspiel wird ohne Zweifel für beide Veranstaltungen von Nutzen sein!«, so Vicente.


Preise für technologische Innovationen


Auszeichnungen für technologische Innovationen haben mittlerweile Tradition auf der SMOPYC. Vorsitzender der Jury ist Ricardo Cortés, Technischer Leiter des spanischen Bauunternehmensverband Seopan. Was die Tendenz bei den Neuerungen angeht, gehe, so Vicente, der Trend eindeutig hin zu technologischen Verbesserungen, die die ­System- und Geräteproduktivität steigern und die Anwenderfreundlichkeit und Umweltfreundlichkeit verbessern. »Ich glaube, die großen Herausforderungen für neue Maschinenentwicklungen liegen in mehr Leistung, mehr Effizienz und weniger Verbrauch.«


Die SMOPYC 2014 dürfte, so Vicente, ohne Zweifel starken internationalen Einfluss haben und »das Ereignis des Jahres werden – eine einzigartige Gelegenheit also, um das gesamte Angebot und die gesamte Nachfrage der Branche gebündelt in einer optimalen Geschäftsplattform anzutreffen. Uns erwarten fünf Tage voller Gelegenheiten.«


Firmenvertretern rät der Messeleiter, die Gelegenheit zu nutzen und zu versuchen, »das Maximum aus ihrer Investition zu holen. Legen Sie alle Ihre Trümpfe auf den Tisch, stellen Sie sich dem Wettbewerb und seien Sie bereit für Geschäftsabschlüsse und neue Spitzenkontakte«. l

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