Fortschritt durch Reduktion

Lesedauer: min

Die 4000 Einwohner zählende Gemeinde Gorxheimertal liegt langgestreckt im Grundelbachtal an der Bergstraße. Vor der Sanierung der etwa 2,5 km langen Ortsdurchfahrtsstraße im Jahre 2012 hatte man hier ein Problem: Der mangelhafte Zustand der Asphaltoberfläche bot keinen schönen Anblick mehr und war dringend erneuerungsbedürftig. Außerdem rollte der Verkehr aufgrund des breiten Straßenquerschnitts zu schnell durch den Ort. Bauamtsleiter Andreas Michael erläutert: »Bereits in den 1990er Jahren hat man versucht, mittels Fahrbahnrandmarkierungen den Straßenquerschnitt von damals 8,5 m um maximal 2 m zu reduzieren. Dies war jedoch nur eine optische Maßnahme und brachte faktisch kaum eine Verkehrsberuhigung. Als jetzt vom Land die Fahrbahn saniert werden sollte, war uns klar, dass nur eine durchgehende echte Reduzierung der Fahrbahn auf 6,5 m und eine damit einhergehende Verbreiterung der Gehwege auf 1,5 m bis 4 m Erfolg versprechen kann.« Da der Bund die Sanierung der Gehwege zu 70 % aus Fördermitteln finanzierte, erhielt die Gemeinde auch die Möglichkeit, die Gehwege nicht einfach nur zu asphaltieren, sondern sowohl optisch als auch technisch eine bessere Lösung zu finden. Hierzu Andreas Michael: »Aus zwei Gründen kam für uns hierfür nur ein farbiger Betonpflasterbelag infrage. Erstens setzt dieser einen attraktiven Kontrast zum anthrazitfarbigen Asphalt der Fahrbahn und zweitens führen erwiesenermaßen solche Kontraste auch zu einer Reduktion der Durchfahrtsgeschwindigkeit.«Auch technische Aspekte hatten die Planer zu berücksichtigen. Michael: »Damit die sanierten Gehwege auch dauerhaft schön bleiben und es zu keinen Verschiebungen innerhalb der Flächen kommt, müssen die Pflastersteine den anfallenden Belastungen gewachsen sein. Einige Grundstückszufahrten werden auch gewerblich genutzt und daher nicht nur von Pkw sondern auch von schwereren Fahrzeugen befahren.«

Systempflaster aus der Einstein-Familie erfüllt die Anforderungen


Für die etwa 25000 m² großen Gehwegflächen entschieden sich die Planer für das System CombiStabil – das Systempflaster aus der Einstein-Pflasterfamilie aus dem Betonwerk Pfenning in Lampertheim.»Mit diesem Pflastersystem konnten wir alle Anforderungen in puncto Optik und Technik optimal erfüllen«, erklärt Michael. »Damit die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge stets eingehalten wird, verfügt dieser 10 cm dicke Pflasterbelag über die sogenannte D-Punkt-Fugensicherung. Bei der Verlegung der Steine kommt es deshalb nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen bleibt der Anteil der Fläche, an der sich die Steine berühren, deshalb gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden und eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet. Schub- und Horizontalkräfte, die der Verkehr auf den Grundstückszufahrten verursacht, werden über das Fugenmaterial abgepuffert und gleichmäßig in die Tragschichten weitergeleitet«, so Michael. Auch gestalterisch entspricht das Pflaster den Vorstellungen der Planer.


»Den größten Teil haben wir im Farbton Braun verlegt«, so Michael. »Die Farbe lässt den Straßenraum sehr freundlich erscheinen. An allen Stellen, die breit genug waren, konnten wir in die Gehwege zusätzlich anthrazitfarbige Pkw-Stellflächen integrieren. Dies setzt noch mal mehr optische Akzente und ordnet gleichzeitig den ruhenden Verkehr.«

[2]
Socials

AKTUELL & SCHNELL INFORMIERT