Erst sieben, dann brechen: Zweimassenschwungrad sorgt für außergewöhnlich hohe Schlagkraft

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Von Michael Wulf

Entwickelt hat diesen neuen Brecherlöffel Jorma Malkamäki, der zu den Mitbegründern von Allu gehört, bereits aber 2009 aus dem operativen Geschäft ausgeschieden ist. Kurz danach hat er mit der Entwicklung des Ecomeca-Brecherlöffels begonnen, dessen Technik er genau so hat patentieren lassen wie dessen Arbeitsprozess. Bis heute sind gut 20 Ecomeca-Brecherlöffel in Finnland im ­Einsatz.

Das Besondere an der Neuentwicklung ist: Der Ecomeca-Brecherlöffel verfügt über zwei Hydraulikmotoren, mit denen eine bzw. zwei Wellen angetrieben werden. Dabei wird das Material zuerst gesiebt und dann auf eine Korngröße von 50 bis 150 mm zerkleinert. Ein Zweimassenschwungrad auf den Wellen (»Fly Wheels«) erhöht dabei die hydraulische Leistung von 6 000 Nm auf bis zu 30 000 Nm, so Wolfgang Reinhardt. Daraus resultiere die außergewöhnlich hohe Schlagkraft von etwa 18 t je Rundschaftmeißel, von denen bis zu 40 Stück auf den Wellen verbaut sind.


Brechkosten von unter zwei Euro pro Tonne

Derzeit gibt es vom Ecomeca-Brecherlöffel neun Modelle, von denen fünf an Bagger mit einem Einsatzgewicht von 18 t bis 45 t und vier an Radlader mit einem Einsatzgewicht von 13 t bis 18 t installiert werden können. Die Brecherlöffel zerkleinern Bau- und Abbruchmaterial, Naturstein, Asphalt, Schiefergestein, Kunststoff und auch Holz, und das bei einer Brechleistung von bis zu 300 t/h – je nach Größe der Brecheinstellung (50 mm bis 150 mm) und abhängig von der Gewichtsklasse des Baggers bzw. des Radladers.

Tests in Deutschland hätten ergeben, so Wolfgang Reinhardt, dass mit einem an einem 25-t-Bagger installierten Ecomeca-Brecherlöffel Brechkosten von unter 2 Euro/t realisiert werden können – und das inklusive Bediener, Kraftstoff und Verschleißkosten. Was bedeute, dass ein Ecomeca-Brecherlöffel im Vergleich zu einem herkömmlichen Backenbrecherlöffel dreimal so leistungsfähig sei.

Geplant ist von Jorma Malkamäki und Wolfgang Reinhardt, von Januar an die Ecomeca-Brecherlöffel am bisherigen Allu-Standort im westfälischen Bünde zu produzieren. »Bünde wird die neue Zentrale von Ecomeca«, sagte Wolfgang Reinhardt, der dann als Mitinhaber zusammen mit seiner Frau Vanessa (Marketing) und Arttu Malkamäki (weltweite Geschäftsentwicklung), dem Sohn des Firmengründers, das Unternehmen leiten wird. »Wir werden in Bünde zunächst mit etwa zehn Mitarbeitern starten und von hier aus den deutschen Markt und neben Finnland auch weitere europäische Märkte beliefern.«


Neue Allianz geplant

Außerdem plant der 48-Jährige, eine Allianz zwischen ver­schiedenen Unternehmen aus Deutschland und Finnland zu schmieden, um Synergien zu generieren oder durch gemeinsame Messeauftritte, wie im kommenden Jahr bei der Conexpo oder der Steinexpo, Kosten sparen zu können.

»Vorbild ist dafür die seit Jahren bekannte und erfolgreiche Kooperation zwischen Allu, MTS und Oilquick«, so Wolfgang Reinhardt, der auf seine exzellenten Kontakte in der Branche vertraut. »Es soll eine Gruppe von innovativen Unternehmen sein, die interessante Nischenprodukte herstellen.«

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