Erfolgreicher Tunnelvortrieb mit Spezialfräsen

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Derzeit sind rund 15 Erkat-Spezialfräsen der Modelle ER1500 und ER2000 sowie auch die Rotatorfräsen ERC1500 auf den verschiedenen Vortrieben im Einsatz. Als Trägermaschinen kommen fast ausschließlich Tunnelbagger von Liebherr und Caterpillar zum Einsatz.

Bei einigen Tunneln erschwert und beschränkt die Bebauung bzw. das Umfeld sowie auch die zulässigen Grenzwerte für Schwingungen und Lärm den Einsatz von üblichen Abbaumethoden wie Sprengtechnik oder Hydraulikhämmer ein. Entstehende Schwingungen und Vibrationen können bis zu einer Schädigung von Bauwerken führen und erfordern deshalb die Verwendung von Frästechnik. Hier punkten die Erkat-Fräsen mit ihrem vibrations- und geräuscharmen Betrieb. Zudem werden die Baggeranbaufräsen neben dem Komplettausbruch auch beim Sprengvortrieb eingesetzt, zum Beispiel für die Lösearbeiten im Kalotten-, Strossen- und Sohlbereich. Dank des exakten Profilierens des Tunnelprofils mit den Erkat-Fräsen kann in hohem Maße Ausbaumaterial wie Spritzbeton eingespart werden. Im Tunnelbau sind die Baggeranbaufräsen unter extrem erschwerten Einsatzbedingungen und rund um die Uhr im Einsatz.


Projekte in Reutlingen und Düsseldorf

Auch beim Bau des Scheibengipfeltunnels in Reutlingen bei Stuttgart sind zwei Erkat-Fräsen der Typen ER1200 und ER2000 im Einsatz. Die Firma Max Bögl baut einen rund 1 900 m langen Straßen- und parallelen Rettungsstollen in der bergmännischen NÖT-Bauweise und muss hierbei mehr 300 000 m³ Material aus dem Berg herausbringen.

Bei einem weiteren außergewöhnlichen Tunnelbauprojekt bei der Düsseldorfer S-Bahn sorgten zwei Erkat-Fräsen der Modellreihen ER2000 und ERC2000 vor kurzem für den Tunneldurchschlag. In Rahmen der neuen sogenannten Wehrhahnline wird der U-Bahnhof »Heinrich-Heine-Allee« erbaut, der sich zum größten Teil unmittelbar unterhalb der rund 100 Jahre alten, denkmalgeschützten »Galeria Kaufhof an der Kö« befindet. Da in den angetroffenen Sand- und Kiesböden keine Grundwasserabsenkung und auch keine Baugrundsetzungen zulässig waren, wurde von der bauausführenden Arge UKK (Max Bögl und Wayss & Freytag) der gesamte Tunnelbereich des Bahnhofs im Gefrierverfahren vereist. Anschließend wurde der Tunnelquerschnitt (ca. 160 m²) in NÖT-Bauweise mithilfe der Erkat-Fräsen selektiv abgebaut. Mit durchschnittlichen Abbauleistungen von bis zu 16 m³/h bestätigen die beiden ER2000 ihre hohe Leistungsfähigkeit.


Österreich und Berlin

Auch der Einsatz der Schneidräder der Baureihe ERW gewinnen zunehmend im Tunnel- und Bergbau an Bedeutung. Neben den bekannten Einsätzen im konventionellen Kabel-und Leitungsbau sowie Abbruch und Rückbau, werden die Schneidräder auch im Untertagebau zum Fräsen von Entspannungsschlitzen, Entwässerungskanälen als auch zum Schlitzen von Tunnelschalen eingesetzt und eröffnen neue Anwendungsmöglichkeiten im Spezialtiefbau. So sind Schneidräder der Baureihe ERW600 beim Koralmtunnel KAT3 in Österreich und auch beim U-Bahnbau in Berlin im Einsatz. Eine Auswahl von drei ERW-Baugrößen ermöglichen den Anbau an Bagger mit Einsatzgewichten von 14 t bis 50 t. Dank einer großen Auswahl an Schneidrädern können Schlitze bis zu 40 cm Breite und bis zu 100 cm Tiefe gefräst werden.

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