Enorme Staubmassen wurden »nachbarschaftsfreundlich« gebunden

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Das Areal der Abbruch-Baustelle umfasst eine Fläche von 36 000 m², die Fläche umbauten Raumes bei fünf Stockwerken im 1970 erbauten Haupthaus und vier Etagen im Ergänzungsbau beträgt 300000 m². In diesem zweiten Haus, das 1980 erbaut wurde, befindet sich eine vierstöckige Tiefgarage.


 


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Die Münchner Firma Ettengruber hat mit den Abbrucharbeiten im Februar begonnen und plant insgesamt ein Jahr dafür ein. Beim Abbruch arbeiten derzeit Kettenbagger bis zu 90 t Einsatzgewicht: zwei Langfrontbagger mit 34 m bzw. 25 m Auslegerlänge sowie fünf Kettenbagger (30 t bis 55 t). Sie bewältigen die massiven Abbrüche mit mehreren Betonzangen von 3 t bis 6 t Einsatzgewicht.


Eine Besonderheit der Baustelle besteht in dem Abbruch der vier unterirdisch liegenden Tiefgaragenetagen, die von einer damals üblichen Schlitzwand umgeben sind. Diese Schlitzwand soll stehen bleiben. Dafür werden die Decken von unten nach oben herausgenommen und die Tiefgaragenräume nacheinander mit RC-Beton aufgefüllt. Der Bauschutt wird mit einer Betonbrechanlage geschreddert und zur Auffüllung verwendet. Zusätzlich sind noch 30 000 t an Material zur Auffüllung notwendig. Im oberirdischen Bereich nimmt Ettengruber eine normale Entkernung vor.


Die Hauptherausforderung der Abbruchbaustelle liegt in der Masse des zu bewältigenden Materials. Erwartungsgemäß kommt es bei diesen Abbruchmassen zu einem hohen Staubaufkommen, das die unmittelbar in Nachbarschaft gelegenen Anmieter wenig begeistert.


Zu Spitzenzeiten waren bisher 65 Arbeiter mit der Entkernung beschäftigt und täglich sind drei Abrollcontainerfahrzeuge laufend mit Baumischabfällen, Schrott und dergleichen von der Baustelle gefahren. Allein im Rahmen der KMF- (Künstliche Mineralfaser), also Glaswolle-Sanierung entsprechend der TRGS 521-Richtlinie, mussten 10 000 Säcke entsorgt werden.

Schutznebelwand – Nebelglocke


Um die Staubmassen in Grenzen zu halten, hat das mit dem Abbruch beauftragte Abbruchunternehmen Ettengruber das Staubbindesystem der Serie DSS von LST im Einsatz, das sowohl zur stationären als auch zur Großflächenbestäubung anwendbar ist. Die Spezialdüsen der beiden Modelle DSS 500 und DSS 700 erzeugen einen feinen Wassernebel. Das Gerät wird nicht auf die Abbruchstelle direkt ausgerichtet, sondern erzeugt eine Schutznebelwand bzw. Nebelglocke. Dabei wird die Windrichtung mit einbezogen. Der feine Wassernebel bindet die Staub- und Geruchspartikel und drückt sie zu Boden. Sie werden nicht einfach zur Seite verdrängt. Der absinkende Sprühnebel reduziert zusätzlich die Neuentwicklung von Staub vom Boden her. Die LST-Hochleistungsturbinen arbeiten bei einer Reichweite von bis zu 70 m – mit einer Höhenverstellung bis zu 45° in einem Aktionsradius von 340°.


Bauleiter Arne Bauer hat das Staubbindesystem von LST zum ersten Mal im Einsatz. Besonders überzeugte ihn die ausgefeilte Technik, die mit anderen vergleichbaren Systemen an erster Stelle steht: »Bei der Verwirbelung und Reichweite des Wassernebels hat das DSS-System erhebliche Vorteile, denn die Wassergrenze kann variiert und nach Bedarf eingestellt werden. Im Wasserverbrauch liegt es im mittleren Bereich, verglichen mit anderen Herstellern«, erläutert der Bauleiter.


Eine Besonderheit liege auch in der Verstellbarkeit der gesamten Turbine – sie kann nicht nur nach oben, sondern auch nach unten ausgerichtet werden – was sich insbesondere beim Abbruch der Tiefgarage oder Kellerabbrüchen allgemein als sehr nützlich erweist. Auch die Staubbindeleistung ist für Arne Bauer sehr zufriedenstellend. Die Transportmöglichkeiten und Standsicherheit seien ebenfalls ausgezeichnet.

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