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Bereits seit 1996 betreibt D+H einen Entsorgungsfachbetrieb bei Kamp-Lintfort. Die immisionsschutzrechtlich genehmigte Anlage verarbeitet mit 35 Mitarbeitern ein breites Spektrum an Abfällen, Reststoffen und werthaltigen Materialien aus Drittanlieferungen bzw. der eigenen Container- und Transportflotten. Auf insgesamt 6 ha Betriebsfläche (davon 1,5 ha überdacht) liegen die Schwerpunkte der Recycling-Aktivitäten in der Bauschuttverwertung und insbesondere der Aufbereitung von unbelasteten Böden aus Tiefbau- und Infrastrukturmaßnahmen. In einem mehrstufigen Prozess trennt D+H die Bodenmassen in ihre qualifiziert baulich wiederverwertbaren Stoffgruppen bzw. deponiefähiges Material.
Die auf schnelle Abfertigung ausgerichtete Betriebsorganisation – u. a. zwei Waagenterminals – sorgen für hohe Umschlagraten und große Lieferradien der transportkostensensiblen Bodenmassen. »Unsere hohen Abnahme-Kapazitäten machen uns gerade für Großprojekte mit täglichen Aushubmengen bis zu 1500 t interessant«, unterstreicht D+H-Gesellschafter Oliver Boy. »Dann erreichen die Lieferstrecken auch schon einmal 30 km und mehr.«
Gleiches gilt für die Lieferung hochwertiger RC-Baustoffe beispielsweise für den Straßenunterbau. »Bei einzelnen Projekten haben wir schon bis zu 2000 t täglich über mehrere Tage bereitgestellt. Das schaffen in der Region nur wenige Lieferanten«, verdeutlicht Oliver Boy die Ausrichtung seines Unternehmens, dessen Massenumschlag im Ganzjahres-Betrieb bei ca. 600000 t liegt.
Leistung verdoppelt
Diese Mengen lassen sich nur mit einem leistungsfähigen Gerätepark bewältigen. Sieben schwere Lademaschinen arbeiten an und zwischen den Brech- und Siebstationen auf dem Gelände. Am Anfang des Stoffstroms setzt D+H seit geraumer Zeit auf die mobile Schwerlast-Siebtechnologie von Sandvik. Seit August arbeitet das neue Sandvik-Topmodell QE440 in Kamp-Lintfort und ersetzt die 2011 ebenso von TTS gelieferte kleinere Grobstücksiebanlage QE340. Mit ihrer theoretischen Maximalleistung von 900 t/h soll die 38,5 t schwere QE 440 nicht nur im D+H-Betrieb Maßstäbe setzen.
»Mit ihrem knapp 10 m² großen Doppeldecker-Siebkasten und den breiten Ein- und Auslauföffnungen definiert sie eine neue Leistungsklasse im Bereich mobiler Schwerlastsiebe für Einsätze in Steinbrüchen oder im Recycling«, erklärt Trump-Technik-Kundenberater Sven Brookshaw. »Vergleichbare Anlagen in diesem Segment kommen entweder mit wesentlich kürzerem Siebkasten und damit spürbar schwächerer Klassierleistung oder mit deutlich aufwendigerer Erregertechnik und entsprechend satten Preisaufschlägen.« 5 500 x 1 750 mm misst der mit zahlreichen Siebmedien (Lochbleche, Boforroste, Maschen- oder Fingersiebe) ausrüstbare Siebkasten der QE 440. Die einfache Unwucht-Hydraulik sorgt für einen großen Hub und hohe Siebeffizienz. Die Plattenband-Übergabe aus dem 8,5-m³-Aufgabetrichter sowie das 1 400 mm breite Grobkornband gewährleisten ebenso wie die großräumigen Bandübergaben für Unter- und Mittelkörnung den störungsfreien Betrieb selbst bei stark heterogenem oder großstückigem Aufgabegut. Mit bis zu 4 000 mm Austragshöhe schaffen schließlich die weit ausladenden Produktbänder am hinsichtlich Stabilität und Mobilität optimierten QE440-Chassis die notwendige Haldenkapazität selbst im ferngesteuerten Ein-Mann-Betrieb. Der allerdings ist für D+H-Platzleiter und Baggerführer Thomas Verhuven in Kamp-Lintfort eher die Ausnahme: Bei der Beschickung ab Halde mit 2,5-m³-Tieflöffel-Bagger assistieren ihm meist ein, oft sogar zwei 4,5-m³-Radlader. Mit 0/70-Lochblech oben und 0/22-Masche unten bestückt, erreicht die Sandvik QE440 bei D+H eine Dauerleistung von gut 450 t/h im schweren Boden – als beeindruckender Kennwert stehen hier pro Neun-Stunden-Schicht gut einhundert direkt verladene Kippauflieger-Touren 0/22-Deponieverfüllung (Ø-Chargen 27 t – 30 t). »Seit Mitte August liefen so wohl gut 100 000 t durch«, rechnet Thomas Verhuven Ende Oktober vor. Gegenüber ihrer Vorgängerin bringt die QE440 damit die doppelte Leistung – bei einem mit Stundenmitteln von 17 bis 18 l Diesel nur 25 %-igen Mehrverbrauch. Auch in der einfachen Bedienung steht die »Große« in nichts nach: Beidseitige, bodennahe Bedienstände für alle wichtigen Hydraulikfunktionen (Fahrbetrieb, Stützen oder Haldenbänder), breite Wartungspodeste sowie die zentrale Überwachung der gut zugänglichen 94-kW-Motoreinheit und Antriebshydraulik erleichtern den täglichen Betrieb, zu dem in Kamp-Lintfort auch das Umsetzen für den Primärsieb-Betrieb an vorhandenen Brecherausrüstungen zählt.
Bewährte Zusammenarbeit
Anfang Juli bestellt, wurde die QE440 nach nur sechs Wochen von TTS aus dem nahe gelegenen Velbert geliefert. »Wir haben auf Tests in unserem Betrieb verzichtet«, kennzeichnet Oliver Boy das Vertrauen in den Spezialisten für Aufbereitungstechnik, mit dem D+H bereits vor Übernahme der Sandvik-Vertretung zusammenarbeitete. Dabei zähle vor allem die Service-Qualität des vor zehn Jahren gegründeten Unternehmens, das seit Anfang 2011 die Brech- und Siebtechnologie von Sandvik in Teilen von NRW, Hessen, Baden-Württemberg sowie im Saarland vertritt. Neben reaktionsschneller Wartungs- und Reparaturunterstützung im Feld oder in den eigenen Fachwerkstätten bietet TTS mit elf Mitarbeitern einen umfassenden Kundendienst inklusive gut sortiertem Mietpark und Teile-Schnellservice, der durch die Nähe zum europäischen Sandvik-Zentrallager nachhaltig gewährleistet ist.