Ein zentrales Element der Nordbahn-Modernisierung bildet die Neugestaltung des Bahnhofs Deutsch-Wagram. Neben der Anpassung der Gleisanlagen für höhere Zuggeschwindigkeiten und einem dichteren S-Bahn-Takt wurde auch die Straßenbrücke der L13, die Bockfließer Brücke, vollständig erneuert. Nach elfmonatiger Bauzeit konnte sie im Winter wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Die neue Brücke, die die Nordbahn-Strecke überspannt, wurde an die geänderten Dimensionen angepasst. Nach dem Abbruch der alten Konstruktion errichtete die Baustellenmannschaft Doka zufolge mit der Rahmenschalung Framax Xlife zwei Widerlager und drei Brückenpfeiler. Für die Herstellung der Rundungen der 13,48 m langen und 100 cm dicken Pfeiler kam zudem die Stützenschalung RS zum Einsatz. Die Schalungshöhe betrug bis zu 8,70 m.
Effizient & flexibel über den Gleisen
Doka sorgte mit ihrem umfangreichen Produktsortiment nach eigenen Angaben für die zuverlässige und clevere Unterstellung des massiven neuen Tragwerks mit einer Länge von 83 m und einer Breite von 15 m. Die Tragwerkstärke variierte von 1,25 m im Regelbereich bis zu 1,75 m an den Pfeilern. In den Widerlagerzonen war als Unterstellung das Traggerüst Staxo 100 mit seinen robusten Stahlrahmen im Einsatz.
Direkt über den Bahngleisen spielte Doka UniKit, der universelle Engineering-Baukasten für schwere Lasten, seine Stärken voll aus, so der Hersteller. Die Kombination aus hoher Tragfähigkeit, flexiblen Komponenten und einfacher Anpassbarkeit an projektspezifische Gegebenheiten ermöglichte demnach eine effiziente Abwicklung der Bauarbeiten. Das UniKit-System zeichnete sich dabei laut Doka nicht nur durch seine Robustheit aus, sondern bot auch die Möglichkeit, Materialeinsatz und Montagezeiten zu optimieren – ein entscheidender Faktor für termingerechte Fertigstellungen im Gleisbereich.
Eine besondere Herausforderung bei diesem Bauvorhaben stellte die Einhaltung des Lichtraumprofils dar, das für den ungehinderten Zugsverkehr freigehalten werden musste. Denn außerhalb der kurzzeitigen nächtlichen Sperren wurden die Gleise auch während der Bauphase befahren. Statt eine kostspielige, massive Stahlbau-Sonderanfertigung für die Unterstellung der Gleisbereiche zu beauftragen, konzipierte Doka eine Unterstellung aus dem mietbaren Baukasten-System Doka UniKit, erklärt das Unternehmen. Ein bestehender Pfeiler der alten Brücke wurde dafür abgeschnitten und als Hilfspfeiler genutzt. Da das Aufrüsten des Mittelpfeilers aufgrund der Gleissperren sehr zeitkritisch war, bereitete sich die Baustellenmannschaft mit einer von Doka aufbereiteten Animation der „digitalen Vormontage" auf diese Arbeiten vor.
Das UniKit-System und die digitale Kompetenz von Doka ebneten laut dem Unternehmen den Weg für eine zuverlässige Schalungslösung mit vielen technischen Raffinessen als Alternative zum klassischen Lehrgerüst. Bei der Betonage des Tragwerks kamen 22 Fahrmischer und drei Betonpumpen zum Einsatz. Sie verarbeiteten 1.278 m3 Beton in nur zehneinhalb Stunden, das entspricht durchschnittlich 120 m3 pro Stunde. Anschließend erfolgte das Ausschalen durch hydraulisches Absenken der Tragwerkschalung. Der aufgerüstete Hilfspfeiler aus dem Altbestand der Brücke wurde nach Fertigstellung rückgebaut.
Partnerschaftlich & zukunftsorientiert
Die Baufirma Swietelsky zeigte sich sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit und dem Ergebnis, so Doka. Besonders hervorgehoben wurde das partnerschaftliche Verhältnis mit dem Doka-Team. Die Fertigstellung der Bockfließer Brücke markierte einen wichtigen Meilenstein in der Nordbahn-Modernisierung. Der Einsatz des UniKit-Systems zeigt Doka zufolge, wie innovative Schalungslösungen selbst bei komplexen lnfrastrukturvorhaben Effizienz und Präzision auf der Baustelle sicherstellen können – eine Voraussetzung für nachhaltige Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur in der Region.