Digitalisierung trifft Modulbau

Max Bögl und CAPMO starten erstes gemeinsames Pilotprojekt

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Die Firmengruppe Max Bögl und CAPMO kooperieren, um die Digitalisierung und Vernetzung in der Bauwirtschaft voranzutreiben. Die Digitalisierung der Bauindustrie hat begonnen und hilft ungenutzte Effizienzpotenziale zu erschließen. In früheren Leistungsphasen hat die Digitalisierung am Bau durch CAD und neuerdings BIM-Planungsmethoden bereits Einzug gehalten. Auf der Baustelle (Leistungsphase 8) werden nach einer aktuellen Studie jedoch nur 5 Prozent der Baustellen digital geführt.

Digitalisierung kann Prozesssicherheit gewährleisten und somit Arbeitsabläufe verbessern. „Der Prozess ist der Chef und Digitalisierung ist ein Schlüssel für Prozesseinhaltung“, ist die Auffassung von Markus Richthammer, Vorstand Industrie bei Max Bögl. Der Geschäftsführer der CAPMO GmbH, Dr.-Ing. Patrick Christ, ergänzt: „Wir möchten mit unserer Software Bauleiter entlasten und die Vernetzung zwischen Baustelle, Büro und Produktion verbessern.” Eine einfache Datenaufnahme und schnelle Kommunikation sind nach Auffassung von Dr.-Ing. Christ die Hebel, um Prozesse auf der Baustelle zu verbessern. Bei maxmodul, dem seriellen und modularen Wohnungsbausystem der Max Bögl Modul AG, wird die Software CAPMO von Bauleitern, Qualitätsmanagern und Produktionsverantwortlichen in einem ersten gemeinsamen Projekt erprobt, um die Baustellenkommunikation und Qualitätsdokumentation zu verbessern. Durch direkte und vorgangsbasierte Kommunikation zwischen Bau- und Produktionsleitern sollen die Abläufe sowohl auf der Baustelle als auch in der Fertigung kontinuierlich effizienter gestaltet werden.

„In der Bauindustrie werden nach der Finanzindustrie die meisten Daten generiert. Leider ist dieser Datenschatz ungenutzt. Wir helfen Max Bögl mit unserer Software, wichtige Prozessdaten bei maxmodul schnell und einfach aufzunehmen und später auszuwerten, um die richtigen Schlüsse daraus ziehen”, sagt Dr.-Ing Patrick Christ, der seine Doktorarbeit an der TU München im Bereich Datenverarbeitung und künstliche Intelligenz abgeschlossen hat und danach die Firma CAPMO gegründet hat. Markus Richthammer und Dr.-Ing. Patrick Christ haben sich über die Innovations- und Digitalisierungsplattform BE5 der UnternehmerTUM – Zentrum für Innovation und Gründung an der TU München – kennengelernt. Die Plattform bringt etablierte Unternehmen, Start-ups und smarte Talente entlang der gesamten Bau- und Immobilienwertschöpfungskette zusammen. Vorstand Markus Richthammer ist überzeugt, dass die Bauindustrie mehr Innovationen und Gründergeist braucht, um so die vorhandenen Arbeitsweisen und Denkmuster zu durchbrechen.


Die Mitarbeiter vor Ort auf der Baustelle freuen sich über ihr neues Werkzeug und damit über die Vorteile der Digitalisierung für ihren Arbeitsalltag. „Mit Hilfe von CAPMO kann ich mit meinen Kollegen schneller und einfacher über komplexe Probleme auf der Baustelle kommunizieren. Die Verortung von digitalen Vorgängen im Bauplan erhöht die Geschwindigkeit, mit der offene Aufgaben gelöst werden können. Besonders beim Modulbau kommt es auf Geschwindigkeit und schnelles Handeln an, um die Qualität konstant zu verbessern”, sagt Sandra Vögele, die für die Qualitätssicherung auf der Baustelle verantwortlich ist. Software und mobile Apps von CAPMO wurden nach neuesten Entwicklungsprinzipien konzipiert, die sich auf Intuitivität und Benutzerfreundlichkeit fokussieren. „Die Softwareindustrie hat die Digitalisierung der Baustelle verpasst. Man kann Baustellen nicht mit Windows Desktop Software verbessern. Auch nicht, wenn diese Windows Software auf einem Smartphone läuft. Es kommt auf die schnelle und einfache Bedienung auf der Baustelle an”, sagt Dr.-Ing. Patrick Christ.

Die erfolgreiche Einführung von Capmo zeigt, dass sich auch in kurzer Zeit große Schritte in Richtung Digitalisierung der Baustelle machen lassen. Nach dem ersten Feedback aller Beteiligten und dem gelungenen Start in Manching wird es in den kommenden Wochen weiterführende Gespräche über eine engere Zusammenarbeit geben.

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