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Dietzel Hydraulik: Mit Komplettpaketen als Erstausrüster spezialisiert

Als einer der führenden Hersteller von Hydraulikkomponenten für Bau- und Nutzfahrzeuge sowie für hydraulikbetriebene Maschinen hat Dietzel Hydraulik mit Hauptsitz im thüringischen Beerwalde sein Produktportfolio vor allem in den Bereichen Schlauchleitungen und Armaturen stetig erweitert und ist so unter anderem auch zum OEM-Partner namhafter Baumaschinenhersteller geworden. »Wir bieten Komplettpakete an, und zwar vom Einzelstück bis zur Großserie«, so Vertriebsleiter René Eichhorn im Gespräch mit dem bauMAGAZIN. »Dabei produzieren wir bewusst in Deutschland und nicht beispielsweise im benachbarten Tschechien, denn wir wollen ein echtes ›Made in Germany‹ anbieten.«

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Was haben die Dipl. Ing. K. Dietzel GmbH und der Weltkonzern Apple gemeinsam? Richtig – beide wurden in den 1970er-Jahren gegründet, beide tüftelten zunächst in einer Garage an ihren Produkten… und beide haben eine filmreife Unternehmensgeschichte. Bei Dietzel Hydraulik geht diese so: Ein erfolgreicher westdeutscher Unternehmer kommt nach der Wende zum Klassentreffen in seine Heimatgemeinde Beerwalde im Vogtland, trifft dort seine alten Freunde, bekommt Heimweh und beschließt: Ich verlagere meine Firma von West nach Ost. Das ist in Kurzform die Geschichte der Firma Dietzel Hydraulik und ihres Gründers und heute 80-jährigen Eigentümers Klaus Dietzel.
Der hatte 1972 in Xanten am Niederrhein sein Unternehmen gegründet, das heute an den vier Standorten Beerwalde (Zentrale), Xanten, Chemnitz und Linz (Oberösterreich) insgesamt gut 450 Mitarbeiter beschäftigt und im vergangenen Jahr einen Umsatz von 43 Mio. Euro erwirtschaftet hat. Mit seinen Hydraulikkomponenten ist Dietzel vornehmlich in den Marktsegmenten Bau, Agrar und Flurförderfahrzeuge präsent, fertigt aber auch Komponenten für die Windkraftindustrie oder für den Maschinenbau (z. B. Pressen).


»Wir sind seit 2014 Systemlieferant von Bomag«

»Wir haben uns schon seit mehreren Jahren auf das Geschäft als Erstausrüster spezialisiert«, betont René Eichhorn und verweist in diesem Zusammenhang auch auf die namhaften Partner in der Baumaschinenindustrie. »Beispielsweise sind wir seit 2014 Systemlieferant von Bomag. Das heißt, wir sind dessen einziger Lieferant von hydraulischen Komponenten. Diese werden von uns exakt getaktet in den Produktionsprozess bei Bomag geliefert.«
Die Grundlage für diese Partnerschaften sind zum einem die technischen Lösungen, die man den Kunden biete, so Eichhorn weiter. Zum anderen aber auch die logistische Kompetenz von Dietzel Hydraulik. »Wir koppeln beispielsweise das Warenwirtschaftssystem des von uns belieferten Unternehmens mit unserer Produktion und erleichtern somit dem Kunden die Disposition der für seine Produktion nötigen Hydraulikkomponenten.«

Formschläuche sind mit der Armatur verpresst

Mit dieser Art Komplettpaket ist das Unternehmen sehr erfolgreich, weshalb der Hauptstandort Beerwalde erneut erweitert wird. Neben den verschiedenen Armaturen oder Rohrleitungen setzte Dietzel Hydraulik verstärkt auch auf Schlauchleitungen und dabei zum Beispiel auf die neu entwickelten Formschläuche. »Diese werden immer öfter in Arbeitsmaschinen verbaut, weil dort die Bauräume immer kleiner und damit enger werden«, sagt René Eichhorn. »Das Besondere an unseren Formschläuchen ist, dass diese mit der Armatur verpresst sind und nicht mittels einer Schelle befestigt werden.« Die Vorteile dieser Bauart liegen dabei für Eichhorn klar auf der Hand: »Es gibt nur ein Bauteil, es ist ein geprüftes System und es spart Montagezeiten.«

»Entwickeln und produzieren alle maßgeblichen Teile selbst«

Dietzel Hydraulik produziere schon heute jährlich mehr als zwei Millionen Schlauchleitungssysteme, so Eichhorn, wobei man von der hohen Fertigungstiefe im Unternehmen und der daraus resultierenden hohen Wertschöpfungskette profitiere. »Wir entwickeln und produzieren alle maßgeblichen Teile selbst, und diese bewusst in Deutschland. Denn wir legen Wert auf ein echtes ›Made in Germany‹. Deshalb stehen unsere Produkte für Qualität und Sicherheit.«

Mit einem Anteil von rund 75 % ist Deutschland mit weitem Abstand der größte Absatzmarkt für Dietzel Hydraulik gefolgt von Österreich (15 %). Ziel sei es deshalb, in den kommenden Jahren andere Märkte in Zentraleuropa weiter zu entwickeln, so René Eichhorn. »Für dieses Jahr planen wir mit einem Umsatz von rund 48 Mio. Euro.« Einen weiteren Schub erhofft er sich im kommenden Jahr, »wenn Dietzel Hydraulik sich hoffentlich endlich auf der Bauma in München präsentieren kann«.    ß

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