Der Zeit voraus sein

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Bunte hat im vergangenen Jahr in einem nicht unerheblichen Maße in die Qualitätsverbesserung im Asphaltstraßenbau investiert. Zehn neue Thermosattelzüge im Jahr 2013 und zwanzig weitere Fahrzeuge für 2014 sollen künftig eine gleichmäßigere Temperaturführung und -erhaltung des heißen Asphaltmischgutes während des Transports zur Baustelle gewährleisten helfen. Hierdurch wird die Qualität für die Asphaltschichten, insbesondere der Asphaltdeckschichten, während des Einbaus und im fertigen Zustand nachhaltig gesteigert.


Asphalteinbau mit Asphalt-Thermomulde und Atlas-Copco-Beschicker

Der Asphalteinbau unter Einsatz eines Beschickers gilt als eine der effizientesten Methoden der Qualitätssicherung im Asphaltstraßenbau. Auch in diese Technologie wurde bei Bunte erneut investiert. Ein zusätzlicher Beschicker MF300C des Herstellers Dynapac aus dem Hause Atlas-Copco vergrößert den Gerätebestand auf nunmehr drei Übergabegeräte.


Mit diesen Maßnahmen kann Bunte über den gesamten Prozess des Asphalteinbaus die Qualität sicher beeinflussen und letztendlich steigern: Zunächst stellen die Thermo-Asphalt-Sattelzüge die für einen ordnungsgemäßen Einbau erforderliche Temperatur des Asphaltmischgutes sicher. Sowohl die Seitenwände als auch der Boden der Sattelauflieger sind isoliert und verhindern in Kombination mit einer Thermoplane weitestgehend, dass das Asphaltmischgut abkühlt.


Die weitere Qualitätssicherung im Einbauprozess übernimmt unmittelbar anschließend ein Atlas-Copco-Kettenbeschicker des Typs MF 2500 CS mit angebautem Schwenkband. Neben der bewährten Dynapac-Förderbandtechnologie ist dieser Beschickertyp nach Herstellerangaben als weltweit einziger mit abnehmbarem Schwenkband ausgestattet. Die Fixierung des Gummi-Förderbandes auf das Metallskelett durch Querstreben und Rollenkette ermöglicht eine theoretische Förderleistung bis zu 4 000 t/h. Darüber hinaus kann hierdurch ein überdurchschnittlich langer und wartungsfreier Einsatz erreicht werden, was für die Wirtschaftlichkeit von maßgeblicher Bedeutung ist. »Mehr als 2 000 Betriebsstunden hat Bunte schon an den eigenen Beschickern erzielt, ohne das Band jemals wechseln zu müssen«, betont Matthias Zorn, Leiter der Maschinen-Technischen-Abteilung bei Bunte.


SwingApp

Das Besondere des auf der A 31 eingesetzten Beschickers ist das zusätzliche abnehmbare hintere Förderband, bei Atlas Copco SwingApp genannt. Hiermit konnten gleich zwei versetzt fahrende Straßenfertiger mit Asphaltmischgut beschickt werden. Die zum Teil großen und wechselnden Einbaubreiten (bis zu 13 m), besonders in den Bereichen der Zufahrten, wurden problemlos mit nur einem Beschicker abgedeckt.


»Die große Flexibilität des MF2500CS mit seinen kompakten Abmessungen 2,5 m x 9,2 m ermöglicht zum einen den genehmigungsfreien Transport mit dem zugehörigen Einsatzkübel, andererseits gibt das adaptierbare Zusatzband SwingApp die Möglichkeit den Beschicker auf jeder Baustelle wirtschaftlich einzusetzen«, so Jürgen Schimang, Einsatzleiter Asphaltstraßenbau bei Bunte.


Atlas Copco sieht hier für seine Kunden einen großen Wettbewerbsvorteil, da man wahlweise nur mit einem Förderband und geringem Verschleiß einen Straßenfertiger beschicken kann. Alternativ kann das zweite Band innerhalb von rund einer Stunde für den Spezialeinbau mit zwei Fertigern angebaut werden.


»250 000 t Material hat ein Beschicker pro Jahr im Asphaltstraßenbau zu fördern und davon ca. 5 % über das Schwenkband«, weiß Michael Heid, Verkaufsberater bei Atlas Copco. »Ärgerlich, wenn bei nicht ­abnehmbarem Schwenkband sämtliches Material über dieses gefördert wird und die Verschleißkosten unnötigerweise in die Höhe getrieben werden.«


Alternativ kann das Zusatzförderband bis zu 55° seitlich geschwenkt werden, um beispielsweise einen Radwegfertiger mit Mischgut zu beschicken. Weitere Einsatzmöglichkeiten dürften sich beim Einsatz in der Baupraxis noch ergeben.


Als größte Innovation sieht Rainer Bippen, Vertriebsleiter Straßenbau Atlas Copco und Projektbeteiligter in der Konstruk­tionsphase, den Umweltschutzstandard, den Dynapac hier setzt. Der CO₂-Schadstoffausstoß beschränke sich beim MF2500CS ausschließlich auf das Antriebsaggregat, dem Cummins-Motor QSB 6.7, der standardmäßig mit Tier 4i ausgerüstet ist. Zusätzliche umweltschädliche Bandheizsysteme wie Dieselbrenner, wie sie von Wettbewerbern eingesetzt würden, seien bei diesem Gerät nicht notwendig. »Unsere innovative Förderbandtechnologie benötigt keine teure Heiztechnologie. Dies erklärt auch den sparsamen Dieselverbrauch im Einsatz: 50 % geringer als beim Wettbewerb.« Hierin liege ein maßgeblicher Kalkulationsvorteil für den Anwender. l

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