Wie der Konzern mitteilte, sollen die ersten 4 000 bis 5 000 Arbeitsplätze bis Ende kommenden Jahres wegfallen, die weiteren bis 2018. Caterpillar wird damit voraussichtlich fast jeden Zehnten seiner Angestellten entlassen. Dem Sparprogramm sollen auch mehr als 20 Niederlassungen zum Opfer fallen, mehr als 10 % der Standorte weltweit. Caterpillar hatte sich bereits im vergangenen Jahr von 4 800 Angestellten getrennt. Der Grund für die Sparmaßnahmen: Aufgrund der Schwäche vor allem in der Öl- und Gas- sowie Minenindustrie seien weiterhin schlechtere Geschäfte zu erwarten, so der Konzern, der außerdem unter dem vergleichsweise starken Dollar leidet und deshalb bereits im Juli einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn bekanntgegeben hatte. So wurde die Umsatzprognose für 2015 um 1 Mrd. auf 48 Mrd. Dollar (knapp 43 Mrd. Euro) gesenkt. Im kommenden Jahr rechnet Caterpillar mit Erlösen, die rund 5 % unter dem Niveau dieses Jahres liegen sollen.
»Wir stehen vor herausfordernden Marktbedingungen in wichtigen Regionen und Industriebereichen wie Energie und Minenbau«, sagte Konzernchef Doug Oberhelman bei der Bekanntgabe des neuen Sparprogramms. »Wir machen uns diese Entscheidungen nicht einfach. Aber ich bin zuversichtlich, dass die zusätzlichen Schritte Caterpillar besser aufstellen werden, um solide Ergebnisse zu liefern, wenn die Nachfrage wieder anzieht.« Der für dieses Jahr erwartete Rückgang bei Umsatz und Absatz ist bereits der dritte in Folge. Trifft die pessimistische Prognose für das kommende Jahr ebenfalls zu, wäre es das erste Mal in der Geschichte des 1925 gegründeten Unternehmens, dass Umsatz und Absatz vier Mal in Folge sinken.
Nicht betroffen von den Sparmaßnahmen ist laut einer ersten Stellungnahme der Zeppelin-Konzern mit Sitz in Garching bei München und Friedrichshafen, einer der erfolgreichsten Caterpillar-Vertriebspartner weltweit. »Die Sparmaßnahmen von Caterpillar orientieren sich an Prognosen für den Weltmarkt«, erklärte Klaus Finzel, Leiter Kommunikation bei der Zeppelin Baumaschinen GmbH, auf Anfrage des bauMAGAZIN. »Da unser Markt sich derzeit völlig anders entwickelt, sind diese Sparmaßnahmen für uns mehr oder weniger bedeutungslos.« Als Handelspartner von Caterpillar erwirtschaftete der Zeppelin-Konzern im vergangenen Jahr allein in den Geschäftsbereichen Baumaschinen und Power Systems in Deutschland, Österreich, Tschechien und in der Slowakei sowie in Russland und in ehemaligen GUS-Staaten einen Umsatz von 1,776 Mrd. Euro (Gesamtumsatz 2,301 Mrd. Euro).
Ebenfalls nicht betroffen sein soll das Caterpillar-Motoren-Werk in Rostock laut einem Bericht der in Rostock erscheinenden »Ostsee-Zeitung«. Danach erklärte der örtliche IG-Metall-Bevollmächtigte Peter Hlawaty, von einem Stellenabbau oder gar einer Werksschließung sei nichts bekannt. »Das ergäbe auch keinen Sinn«, zitiert die »Ostsee-Zeitung« den Gewerkschaftsfunktionär, weil erst vor kurzer Zeit die Produktion aus dem Caterpillar-Werk in Kiel nach Rostock verlagert worden sei. Das Werk mit derzeit 100 Mitarbeitern sei zudem gut ausgelastet. Auch im Schweriner Wirtschaftsministerium liegen laut »Ostsee-Zeitung« keine Informationen über einen etwaigen Personalabbau vor. Das Ministerium müsste über einen solchen Schritt in Kenntnis gesetzt werden, so ein Sprecher, weil das Land Investitionen in dem Unternehmen gefördert habe und daher eine Arbeitsplatzbindung vorliege.
Ganz anders dagegen ist die Lage bei der Caterpillar Global Mining Europe GmbH mit Sitz in Lünen und Niederlassungen in Hamm, Saarbrücken und Wuppertal. So berichtete die »Westdeutsche Allgemeine Zeitung« bereits im Sommer darüber, dass der Servicestützpunkt Hamm mit insgesamt 60 Mitarbeitern zum Ende des Jahres geschlossen werden soll. Am Standort Lünen mit insgesamt 900 Beschäftigten soll es ebenfalls Entlassungen geben. Das berichteten die Ruhr Nachrichten. Danach werden bis Ende des Jahres 120 Stellen im Stahlbau wegfallen. Laut Ruhr Nachrichten bestätigte ein Caterpillar-Sprecher die Verlagerung des Stahlbaus von Lünen nach China und erklärte, dieser Schritt sei wegen der Wettbewerbskosten unumgänglich. Zudem sei China der größte Absatzmarkt. iwu