Baggern ohne Atempause

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Rainer Schrode ist Bauunternehmer und zugleich Vorstand des Maschinenbauunternehmens Maschinentechnik Schrode (MTS), das Anbaugeräte für die Bereiche Erdbewegung, Verdichtung und Bodenverbesserung entwickelt, baut und vertreibt. Die MTS-Lösungen helfen Arbeitsabläufe auf vielen Baustellen zu vereinfachen und beschleunigen. Die Geräte von MTS werden über einen hydraulischen Schnellwechsler meist an Ketten- oder Mobilbagger angeschlossen. Der Bauunternehmer Schrode kann sich beim Maschinenbauer Schrode mit allen Anbaugeräten seiner Wahl eindecken – deshalb nutzt er diese Option entsprechend intensiv.


Die Anbaugeräte verbreitern das Einsatzspektrum des von Schrode eingesetzten New-Holland-Baggers E235 SR-LC wesentlich, entsprechend sind der Maschine, dank hydraulischem Schnellwechsler, im Extremfall so gut wie keine Ruhephasen mehr vergönnt. Erst Tieflöffel, dann Anbaufräse, dann Bodenverdichter, dann Mehrzweckgreifer – und so weiter, praktisch ohne Pause. Das führt dazu, dass die Maschine permanent und auf hohem Leistungsniveau gefordert ist. Wie würde sie sich im Praxistest verhalten, nach der Umölung auf ein mit der Dynavis-Technologie formuliertes Hydraulikfluid?


Startzeitpunkt der Tests war Mitte August, Mitte Oktober wurden die Ergebnisse gesammelt und ausgewertet. Am meisten beeindruckte die Kraftstoffeinsparung, die unter Höchstlast beobachtet wurde: Nach dem Wechsel auf das mit der Dynavis-Technologie formulierte Öl wurden statt 22,2 l/h nur noch 16,7 l/h an Kraftstoffverbrauch gemessen. Der Bagger brauchte damit 25 % weniger Diesel, als dies bei Verwendung eines gewöhnlichen Hydrauliköls der Fall gewesen wäre. Doch auch im gemischten, also nicht expliziten Heavy-Duty-Einsatz wurden immer noch Einsparungen von 10 bis 15 % beobachtet.Der agilere Bagger

Baumaschinenführer Dieter Pukowski, während der gesamten Testzeit in der Kabine des New Holland, machte eine Beobachtung, die über den Kraftstoffverbrauch hinausging: »Ich habe festgestellt, dass die Maschine keinen Leistungseinbruch mehr hat. Wenn ich früher mit dem alten Öl zum Beispiel mehrere Funktionen gleichzeitig betätigt habe, ist der Bagger in die Knie gegangen. Das habe ich jetzt mit dem neuen Öl nicht mehr.«


Bei mobiler Hydraulik werden zum Teil sehr aufwendige Maßnahmen im Bereich der Pumpen und Ventile entwickelt und angeboten, um sie effizienter und sparsamer zu machen und direkter auf Fahrerbefehle reagieren zu lassen. Ein Wechsel auf ein mit Dynavis formuliertes Hydraulikfluid stelle, so betont der Anbieter Evonik Oil Addi­tives, in diesem Zusammenhang eine weitaus einfachere, aber erwiesenermaßen wirksame Maßnahme für jedes hydraulisch angetriebene Gerät dar.


Im Heavy-Duty-Einsatz verspricht das bessere Hydrauliköl etwas mehr als 300 Euro Einsparungen pro Woche. Selbst im gemischten Betrieb sollen pro Jahr und bei 40 durchschnittlichen Arbeitswochen etwa 6 000 Euro gespart werden können. Mehrkosten können demnach schnell wieder verdient werden. Zeitgleich mit dem New-Holland-Bagger wurde auch der zweite Schrode-Kettenbagger, ein Liebherr R924C, umgeölt. Da diese Maschine noch öfter im härteren Einsatz ist, werden die Ergebnisse mit entsprechender Spannung erwartet.Weltweite Herausforderung

Derzeit laufen nach Evonik-Angaben Tests bei zwei deutschen Tief- und Straßenbauunternehmen, einem italienischen Rohrleitungsbau-Unternehmen und einem belgischen Abbruch- und Recycling-Unternehmen. Weitere Testprojekte, auch außerhalb Europas, sind in Vorbereitung. Bei der Auswahl der Teilnehmer sei nur eines von Bedeutung: Die Maschinen müssen überwiegend hydraulisch arbeiten und gut ausgelastet sein, wenn nicht sogar an der Grenze der Überlastung arbeiten. Genau dann zeige sich am deutlichsten, was ein mit der Dynavis-Technologie formuliertes Öl wirklich könne.

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