Architekt Chipperfield krönt die Berliner Museumsinsel

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Für das Projektmanagement des komplexen und technisch anspruchsvollen Neubaus ist das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung verantwortlich. Den Rohbau (Start 2014) erstellt die Arge Dreßler Bau (Niederlassung Dresden und Stockstadt) und Hentschke Bau (Bautzen). 2018 soll das Gebäude fertig gestellt und offen sein für die Besucher.

»Bei den 6 000 m² großen Sichtbetonflächen legen wir höchsten Wert auf eine einheitliche Farbgebung sowie eine gleichmäßige Oberflächenbeschaffenheit. Gerade im historischen Kontext der Bestandsbauten hat dies für uns als Planer Priorität«, betont Projektleiter Urs Vogt. Definiert für fast alle Innenwände und die Decken war ein Sichtbeton der Klasse SB4 in einem hellen grauen, warmen, leicht ins Beige zielenden Farbton.


Optik und Kosten waren zu beachten

Da viele Faktoren Textur und Farbe des Sichtbetons beeinflussen, wurden im Vorfeld Probeflächen mit verschiedenen Plattentypen und von verschiedenen Anbietern erstellt. Akribisch nahmen die Sichtbetonfachleute die jeweils erzielten Ergebnisse unter die Lupe. Auch Kostenaspekte mussten mit einbezogen und die Wirtschaftlichkeit beachtet werden. Dipl.-Ing. Uwe Gassmann betreute für die Westag & Getalit die Baustelle und empfahl für diese Aufgabenstellung eine Großflächenschalungsplatte aus einem Holzwerkstoffträger mit Filmbeschichtung. »Und so kam auch unsere Westaspan 540 SP auf den Prüfstand. Mit dieser nichtsaugenden Holzwerkstoffplatte lassen sich matte Oberflächen erzielen. Wir bieten sie für alle fugenarmen, glatten Betonoberflächen an.«

Hentschke-Bauleiter Thomas Maaß: »Die im Zuge des Bemusterungsverfahrens erstellten Betonmusterwände mit den Platten der verschiedenen Anbieter lieferten unterschiedliche Ergebnisse in Farbgebung, Kontrast, Glanzgrad und Ober­flächenbeschaffenheit. Das lag auch an den Zuschlagstoffen der verwendeten Betonsorten. Bei erhöhter Zementdosierung und reduziertem Flugascheanteil kamen wir dem gewünschten Ergebnis schon näher. Die mit der filmbeschichteten Westag-Schalhaut erzielten Resultate überzeugten letztendlich dann auch die kritischen Fachleute.«Vorteilhafte Plattengrößen

Die Westaspan wird in drei unterschiedlichen Größen gefertigt. Der Plattentyp mit den Abmessungen von 5 500 mm x 2 520 mm und einer Dicke von 21 mm wurde als Sonderproduktion mit einer Beschichtung von 540 g/m² hergestellt. Dieses Format erwies sich als vorteilhaft, weil bauseits Rastermaße von 1 250 mm x 5 500 mm vorgegeben waren. Um den hohen Qualitätsstandard zu halten, durfte jede Platte nur einmal eingesetzt werden. Die Schalungsplatte WSP 540 SP wurde sowohl in der Wand als auch in der Decke eingesetzt. Damit erzielte man optisch gleiche Betonoberflächen.

Das Zuschneiden und die Vorfertigung der Schalung erfolgte durch den Hentschke-Schalungsbau in Bautzen. Aufgrund der günstigen Abmessungen der Westaspan 540 SP gab es nur wenig Verschnitt an den Platten. »Mit einem wirkungsvollen, kleinen Trick schützten unsere Mitarbeiter die Plattenkanten vor Beschädigungen«, betont Bauleiter Maaß. »Sie klebten Küchenumleimer drauf. Ein einfaches, aber effektives Mitteln, sowohl um die sperrigen Platten beim späteren Einpassen auf der Baustelle zu schützen, als auch das Risiko von Betonausblutungen an den Schalhautfugen zu minimieren. Diese Vorsichtsmaßnahme war effektiver, als die unbeschichteten Plattenkanten mittels mehrlagigen Anstrich zu versiegeln. Außerdem entstand weniger Reibung und wir konnten die Platten deutlich besser ausrichten.«


Betonfertigteile mit Westag-Schalhaut

Für den Bau der Galerie werden zudem Betonfertigteile eingesetzt. Die erforderlichen Fertigteile (großformatige Halbfertigteil-Deckenplatten, schlanke Stützen, unregelmäßige Fassadenplatten, in die Fassade integrierte, geschliffene Sitzbänke, Stufen und Bodenplatten) produziert vorwiegend der Fertigteilspezialist Dreßler Bau aus Stockstadt am Main unter Verwendung von Westag-Schalungsplatten. Bis Oktober werden es insgesamt ca. 3 500 verschiedene Elemente sein. Kleinformatige Platten und Treppenstufen lässt Dreßler durch einen Kooperationspartner fertigen.

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