Abschied von der Grande ­Dame der Schwerlastindustrie

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»Karoline Goldhofer-Prützel war eine außergewöhnliche Persönlich­keit, die nicht nur bei den Mitarbeitern, sondern auch bei unseren Kunden, Lieferanten und Partnern sehr beliebt war und von allen geschätzt wurde. Karoline Goldhofer-Prützel hat in den vergangenen 60 Jahren den Geist des Unternehmens geprägt und jeder einzelne von uns ist aufgerufen, diesen Geist im Unternehmen zu bewahren«, sagt Goldhofer-Vorstandsvorsitzender Stefan Fuchs.


Wie eng sich Karoline Goldhofer-Prützel mit ihrem Goldhofer-Team bis zuletzt verbunden fühlte, zeigt sich allein daran, dass sie stets den Betriebsjubilaren persönlich zum jeweiligen Jubiläum gratulierte und sich auch mit Handschlag bei jedem einzelnen bedankte, der in Ruhe­stand oder Altersteilzeit ging. Nach der Umwandlung des Unterneh­mens in eine Aktiengesellschaft (2000) übertrug sie als Alleinaktionärin alle Anteile im Jahr 2001 in die von ihr gegründete Alois Goldhofer Stiftung. »Mit dieser weitsichtigen und uneigennützigen Entscheidung sicherte unsere Chefin den dauerhaften Fortbestand des Unternehmens und die Arbeitsplätze. Sie hatte diesen Schritt stets als ihr persönliches Dankeschön an die treuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstanden«, so Finanzvorstand Franz Bilmayer, der Goldhofer Aktiengesellschaft, die bis heute ein Familienunternehmen geblieben ist.


Die gebürtige Rheinländerin war 1953 nach der Heirat mit Firmen­chef Alois Goldhofer ins Unternehmen eingetreten und kümmerte sich zunächst um die Finanzen und die Lehrlingsausbildung, die ihr von Anfang an eine Herzensangelegenheit war. Nach dem überraschenden Tod ihres Ehemannes (1981) stand die Unternehmerin allein in der Verantwortung. Gemeinsam mit Beratern und ihrem zweiten Ehemann, Dr. Hans-Hermann Prützel, den sie 1985 heiratete, gelang es ihr, das Unternehmen zum Weltmarktführer für Transportequip­ment für die Schwerlastindustrie auszubauen.


Die strategisch bedeutendsten Entscheidungen waren die Umwand­lung der Goldhofer Fahrzeugwerk GmbH & Co. KG in die Goldhofer Aktiengesellschaft und die hundertprozentige Einbringung des Unternehmens in die Alois Goldhofer Stiftung, deren Vorsitzende Karoline Goldhofer-Prützel war. Die Stiftung, die Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung sowie kulturelle und karitative Einrichtungen fördert, gründete im Jahr 2011 das Karoline Goldhofer Kolleg, eine Aus- und Weiterbildungseinrichtung für Jugendliche. Für ihr hohes soziales Engagement und ihre unternehmerische Weitsicht hatte Karoline Goldhofer-Prützel im 1994 das Bundesverdienstkreuz erhalten.

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