Die neue Recyclinglinie erwies sich nach dem Anlauf der Technik und einigen Monaten im praktischen Arbeitsbetrieb als besonders effizient. Bei rund 40 000 t Input von Müll der verschiedensten gängigen Fraktionen heben die Betreiber speziell die Verwertungsquote von bis zu 90 % hervor und entsprechend nur etwa 10 % Restmüll. Um diese Leistungsfähigkeit zu erzielen, sollte die eingesetzte Anlagentechnik den Stand der Technik markieren, zudem zukunftsfähig sein »und unsere individuellen Gegebenheiten mit einer gemeinsamen Planung berücksichtigen. Dazu war uns eine gewisse räumliche Nähe wichtig sowie der sehr partnerschaftliche Kundenkontakt zu den Fachleuten bei Westeria«, wie B&W-Geschäftsführer Christoph Baensch zusammenfasst.
Die gemeinsame Planung schuf Lösungen für zwei Großhallen mit ca. 3 500 m² umbauten Raum, deren Höhe von 10 m anlagengerecht zu nutzen war. Hinzu kommen ca. 6 000 m² Bewegungsfläche für Anlieferung, Mülllagerung, Einbringen über Radlager in die Anlage sowie Lagerflächen der separierten Sekundärstoffe, alles auf einem Platz von ca. 2,5 ha. »Westeria konnte in die Planung die führenden technologischen Lösungen wie den Aufnahmebunker Multifeeder sowie Förderbänder in verschiedenen Ausführungen einbringen, dazu zur Separierung des Müllstroms unser Speerspitzenprodukt Windsichter AirStar und die Breitverteilung DiscSpreader über Tellerverteiler. Hinzu verantworteten wir den kompletten Stahlbau einschließlich der Montage vor Ort«, erläutert Felix Poth, Vertriebsleiter bei Westeria. »Im Aufbau zeigte sich eine hohe Flexibilität, die Fachleute aus Ostbevern stellten sich auf unsere Belange perfekt ein, dies galt auch für die Montage und den After-Sales-Service, was bei Anlagen dieser Größenordnung sehr wichtig ist«, so Christoph Baensch.
Separierungseffizienz dank perfektem Anlagenaufbau
Den Anlagenaufbau dominieren zwei Linien, in denen je ein Windsichter über verschiedene Einstellungen Leicht- und Schwerfraktionen trennen. Die A-Linie wird als Schwergutlinie gefahren, fördert auch über einen MovingFloor, separiert mit Überbandmagnet den Eisenschrott, siebt und nutzt einen NE-Abscheider für Alu, Kupfer, Messing und Edelstahl. Mittels einer nachgeschalteten Sortierkabine werden vom Personal zusätzlich per Hand am Förderband übergroße Steine, Holzstücke, Metalle und Papier aussortiert. Anschließend trennt ein NIR das Holz vom Restmüll.
Die B-Linie, EBS-Linie (für Ersatz-Brenn-Stoffe), trennt über den zweiten Windsichter des Typs AirStar die Leichtstofffraktion wie Kunststofffolien oder auch Plastikmaterial, um den Fluf (flugfähige Kunststoffschnipsel) zu produzieren. Dieser dient als Ersatzbrennstoff für die Drehrohröfen von Zementherstellern, die den hohen Energiewert ähnlich dem von Kohle und Heizöl nutzen. Der gesamte Anlagenaufbau zieht sich über zwei Hallen, im internen Sprachgebrauch als Anlieferungs- und Technikhalle bezeichnet.
Problemlösungen im Detail
Der Anlagenlauf fährt mit sich kreuzenden Förderbändern, die unterschiedlich breit sind. Um hier einen einwandfreien Übergang mit gleichzeitiger Breitverteilung des Materialstroms zu gewährleisten, ist ein Westeria-Tellerverteiler im Einsatz. Die rotierende Bewegung der Teller sorgt für einen gleichmäßigen Materialteppich auf dem breiteren Band, das 90° verschwenkt läuft. Gemeinsam mit dem Stuhrer Unternehmen wurde für den Breitverteiler DiscSpreader auch ein Wickelschutz entwickelt. Dieser verhindert wirksam das Wickeln von Bändern, zum Beispiel von Videos und Kassetten, um die Lager dieses Anlagenmoduls. Im Rahmen des After-Sales-Service bietet Westeria zusätzlich den Service von Ersatzteilpaketen in verschiedenen Ausführungen an. So sind bei Stillstand und Wartung Verschleiß- und Ersatzteile immer bereit. Zudem ist bei Westeria eine Notfall-Hotline eingerichtet, die rund um die Uhr erreichbar ist. »Auch hier zeigt sich die spezielle Kundennähe des Unternehmens aus Ostbevern. Basis für ein gutes Miteinander und unsere Zufriedenheit mit der Partnerschaft im Rahmen unserer neuen Recyclinganlage«, resümiert Christoph Baensch. §