Im Baumaschinensektor gilt die Richtlinie von handgeführten Geräten bis hin zu großen Aufbereitungs- oder Bergbaumaschinen. »Wir begrüßen, dass wichtige Anforderungen unserer Branche erfüllt werden, wie beispielsweise eine vorhersehbare Vorlaufzeit bis zum Inkrafttreten sowie Emissionsgrenzwerte, die den hohen technischen Fortschritt unser Branche würdigen«, kommentierte Eric Lepine, Präsident des CECE und geschäftsführender Direktor von Caterpillar France, den Vorschlag. Der Vorschlag müsse jedoch eingehender überprüft und verbessert werden, insbesondere im Hinblick auf weitere Bestimmungen für Austauschmotoren und die spezielle Situation von Herstellern von Nischenprodukten, so Lepine, dessen Baumaschinen-Komitee die europäische Baumaschinenindustrie und verwandte Industriezweige vertritt und zu dem 16 Mitgliedsverbände aus 14 Ländern gehören.
Lepine betonte, dass die Baumaschinenindustrie hart daran arbeite, ihren Kunden Motoren mit der höchsten Produktivität und den geringsten Umweltauswirkungen anzubieten. Jedoch würde es eine komplexe Herausforderung bleiben, die nächste Generation der Maschinen rechtzeitig auf den Markt zu bringen. »Bei uns sind die Produktzyklen lang und die Produktvielfalt riesig. Das bedeutet eine enorme Belastung für die Entwicklungsabteilungen in den Unternehmen«, so Lepine. Die Industrie rufe das EU-Parlament und den Europäischen Rat deshalb dazu auf, den Vorschlag zügig zu lesen, damit ausreichend Vorlaufzeit vor Inkrafttreten der Gesetzgebung besteht.
Die europäischen Baumaschinenhersteller – darunter viele Nischenanbieter und KMU – produzierten bereits jetzt, so Lepine, die saubersten und sichersten Maschinen in der Welt. Entsprechend gute Rahmenbedingungen würden benötigt, um in einem globalen Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben und um profitable Produktionsstandorte in Europa aufrechtzuerhalten. »Wir fordern die EU deshalb auf, Standards und Grenzwerte mit anderen Ländern abzugleichen, insbesondere mit den USA und aktiv dazu beizutragen, dass weltweit hier eine Harmonisierung erfolgt.«
An der Überarbeitung der Richtlinie 97/68/EG sind Industrie und andere Interessengruppen eng beteiligt. Die jüngsten Veränderungen sind 2014, mit der Einführung von Stufe 6 in Kraft getreten. Damit wurden im Vergleich zum Stand vor 15 Jahren der Großteil der NOx und Partikel aus neuen Motoren um mehr als 95 % reduziert. Die nächste Stufe soll weitere Maschinen einbeziehen, dabei die Emissionen weiter mindern und zusätzlich die Kleinstpartikel ins Visier nehmen.