Toni Maurer: Aller guten Dinge sind drei

Das Familienunternehmen Toni Maurer aus dem Unterallgäu präsentiert sich zum bereits dritten Mal einem internationalen Fachpublikum auf der IAA Nutzfahrzeuge. Bekannt für den Einbau von zusätz­lichen Achsen, zeigten die Spezialfahrzeugbauer in den vergangenen Jahren Lösungen für schmale Lkw der schweren Baureihen, neuartige Arbeitskabinen­lösungen, spezielle Einsatzfahrzeuge oder komplexe Motoranordnungen. Für die IAA 2018 kündigen die Unterallgäuer auf dem Freigelände in der Nähe der Stände von MAN, VW und Palfinger drei spezielle Fahrzeuge an.

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Rund 140 Mitarbeiter bauen bei Maurer kundenspezifische Fahrzeuge nahezu aller Radformeln für den weltweiten Straßen- und Geländeeinsatz. Alle Module des Lkw-Fahrzeugbaus werden bedient, ob Antriebsstrang, Fahrwerk, Rahmen, Fahrerhaus oder sämtliche Elektronik. Zu den Kunden zählen neben den Fahrzeugherstellern, die ihre Sonderlösungen dort bauen lassen, auch Aufbauhersteller, die Fahrgestelle nach ihren Bedürfnissen vorbereiten oder gar fertige Aufbauten montieren lassen. Seitens der Endkunden finden sich Einzelunternehmer, kleine Handwerksunternehmen, aber auch internationalen Großkonzerne in der Namensliste.

Messeprodukttrio

Zur IAA kommen die Unterallgäuer bei ihrem dritten Messeauftritt mit einem Produkttrio.

Die dreiachsige MAN-Seriensattelzugmaschine TGX 33.580 6x4 BLS mit Basisradstand 3 300 mm – bisher war der Basisradstand 3 600 mm – verwandelt sich zur Schwerlastzugmaschine 41.580 8x4/4 BLS in kürzest möglicher Ausführung. Für den Umbau wurden fast alle Rahmenanbauteile (inklusive Schalldämpfer) in ein neues, platzsparendes Tragegestell hinter das Fahrerhaus versetzt. Bei der Zugmaschine in der Länge zu sparen zahlt sich in der universelleren Nutzbarkeit des Gesamtzuges dank größerer Ladelänge bei gleicher Gesamtzuglänge aus – besonders, wenn es auf die entscheidenden Zentimeter ankommt.

Ein auf MAN-Serientechnik basierendes Großfahrzeug wird auch in Hannover zu sehen sein. Für einen schweizer Kunden ­haben die leidenschaftlichen Fahrzeugtechniker ein neues Konzept entwickelt, das die Vorteile eines Lkw gegenüber einem All-Terrain-Kranfahrgestell hinsichtlich Fahrerarbeitsplatz, Außenbreite, Antriebsstrang und Wendigkeit mit einem besonderen Rahmenkonzept vereint. Das Konzept für die Montage des zusammenfaltbaren Palfinger-Großkrans kommt ohne zusätzlichen Hilfsrahmen aus. Der Maurer-eigene, verwindungssteife Hauptrahmen mit integrierter Front- und Heckabstützung ist dabei ebenso besonders wie die Modifikation zum Fünfachser mit vier Antriebsachsen und Allradlenkung.


Neue Antriebskonzepte und klassische Getriebetechnologie

An der Elektromobilität wird auch bei Maurer intensiv gearbeitet: Derzeit entsteht ein Konzeptfahrzeug, das zusammen mit den Partnern Sensortechnik Wiedemann und der Spedition Ansorge entwickelt wurde und zur IAA in die Erprobung gehen soll. Um nicht aufgrund der hohen Anfahrdrehmomente eines Lkw zu hohe Leistungen und damit große, schwere und teure Elektromotoren zu verbauen, kombinieren die Projektpartner neue Antriebskonzepte mit klassischer Getriebetechnologie. Ziel sind leichte, kostensparende und hocheffiziente Lösungen je nach vorgesehenem Einsatzfeld. Der Prototyp dieser Sattelzugmaschine mit Elektroantrieb wird in Hannover erstmals gezeigt, bevor das Fahrzeug nach der Messe bei seinen ersten Testfahrten seine Leistungsfähigkeit zeigen muss.    §

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