Mahle stärkt Bilanz – Aftermarket-Bereich übernimmt BHS

Trotz konjunktureller Abkühlung im letzten Quartal konnte der Mahle-Konzern, Spezialist für Motorsysteme und -komponenten, Filtration und Motorperipherie, Thermo-Management sowie Aftermarket, seine wesentlichen ­Kennzahlen teils erheblich verbessern. Für das laufende Jahr rechnet man mit einem rückläufigen Marktumfeld.

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Ein substanzielles Plus von 4,4 % organischem Umsatzwachstum hat Mahle über das weltweite Marktwachstum gehoben. Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit hat Mahle im Geschäftsjahr 2018 deutlich von 262 Mio. auf 614 Mio. Euro gesteigert. Die ebenfalls deut­liche Steigerung des EBIT von 355 Mio. auf 773 Mio. Euro und damit auch der EBIT-Marge von 2,8 % auf 6,1 % ist im Wesentlichen bedingt durch Veräußerungserträge.

Der Konzern-Jahresüberschuss stieg von 102 Mio. auf 446 Mio. Euro. Dass das operative Ergebnis und die Performance nicht noch besser ausfielen, lag nach Unternehmensangaben an einer Abschwächung in wichtigen Märkten und Bereichen ab dem 4. Quartal. Ausschlaggebend waren vor allem die ­Entwicklung in China, die Einführung des WLTP-Zyklus und rückläufige Abrufe beim Diesel.

Kostensenkungsprogramm

Für das laufende Jahr rechnet Mahle mit einer tendenziell rückläufigen Umsatzentwicklung. Dazu trägt die weiterhin hohe Zahl an Unsicherheiten am Markt bei, wie zum Beispiel Zölle und Handelsstreit, erhöhte Rohstoff­preise oder der unklare Ausgang des Brexit. Ende März hat Mahle ein Kostensenkungsprogramm implementiert, das die Prüfung und Optimierung der Gemein- und Personalkosten beinhaltet.

Chancen in neuen Geschäftsfeldern nutzen

Positiv sieht Mahle hingegen die Chancen, die sich für den Konzern aus neuen Geschäftsfeldern ergeben. Sein Engagement im Nutzfahrzeug- und Baumaschinenbereich erweitert der Aftermarket-Teil des Konzerns aktuell durch die Übernahme von Behr Hella Service (BHS), einem im Jahr 2005 zur gemeinsamen Bearbeitung des weltweiten freien Teilemarktes in den Bereichen Fahrzeugklimatisierung und Motorkühlung gegründeten Joint-Ventures der Unternehmen Behr und Hella mit Sitz in Schwäbisch Hall.

»Vielzahl von Nutzfahrzeugen und Baumaschinen abdecken«

»Mit der Übernahme von BHS stärken wir gezielt unser Portfolio im Bereich Thermo-Management und decken damit eine Vielzahl von Nutzfahrzeugen und Baumaschinen ab. Ab Januar 2020 werden die bisherigen Behr-Hella-Service-Produkte unter der Vertriebsmarke Behr angeboten, eine strategische Erweiterung des Portfolios ist in Planung. Konkret bedeutet das einen leichteren Zugriff auf eine Vielzahl von neuen Produkten sowohl für Mahle als auch für BHS-Kunden«, ist Olaf Henning überzeugt, zuständig für das Mahle-Aftermarket-Segment. Das künftige Angebot umfasse Teile für Motoren, Kompressoren, aber auch Komponenten für die ­Klimatisierung und die Motorkühlung – »ausgelegt auf den harten Einsatz im Nutzfahrzeug und rund um die Baustelle«, so Henning. Die Übernahme sei für Mahle-After­market, das gerade seinen Sitz für die EMEA-Region von Stuttgart nach Schorndorf verlegt hat, der logische nächste Schritt, um sich im Bereich der neuen Mobilität noch stärker als strategischer Partner für Handel und Werkstätten aufzustellen. Mit der Grundsteinlegung für den Bau eines neuen »Service Solutions Centers« im italienischen Parma reagiere man zudem auf das große Interesse des Marktes an den Lösungen im Bereich Werkstattausrüstung.    t


 

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