HRV: Edelsplitt aus Stahlwerksschlacke für langlebige Straßen

Weniger CO₂ durch die intelligente Nutzung von Nebenstoffen aus der Stahlherstellung – dafür steht die HRV Hanseatische Recycling- und Vertriebs GmbH, eine Tochter von ArcelorMittal Hamburg. Die regelmäßig überwachten Edelsplittqualitäten, die aus Nebenstoffen der Stahlerzeugung im Hamburger Stahlwerk entstehen, bereitet die HRV auf und stellt daraus HRV-Splitt für widerstandsfähige und verschleißarme Straßen mit hoher Standfestigkeit her. »Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind wesentliche Standbeine der ArcelorMittal-Strategie, CO₂-neutral zu werden«, erläutert HRV-Geschäftsführer Matthias Hirschberg. »Unsere Aufgabe ist es, die sinnvolle weitere Nutzung von weißer und schwarzer Schlacke zu ermöglichen. Dabei gilt, wie bei der Stahlherstellung, dass wir an unsere Produkte einen sehr hohen Qualitätsanspruch haben.«

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Schotter und Splitt aus Stahlwerksschlacke verbessern gegenüber herkömmlichem Naturschotter beim Einsatz in Frostschutz- und Schottertragschichten Stand- und Tragfähigkeit und sind deswegen besonders geeignet für Straßen und Wege, die einer hohen Beanspruchung unterliegen. »Bereiche mit Schwerlastverkehr, Kreuzungs- und Ampelbereiche sowie innerstädtische Ringstraßen leiden besonders unter dem Verkehr«, erklärt Hirschberg. Oft senken sich hier Teile schon nach wenigen Jahren. Die eingesetzten natürlichen Materialien halten der Belastung auf Dauer nicht stand. »Mit ihren exzellenten und regelmäßig überprüften physikalischen Eigenschaften sorgen die lavaähnlichen Schotter und Splitte aus Stahlwerk­schlacke deswegen nicht nur für Nachhaltigkeit, sondern gerade bei extremer Beanspruchung auch für eine längere Lebensdauer«, so Hirschberg. Außerdem könnten die Schichtdicken der Schotter­trage- und Asphaltdeckschicht reduziert werden. Das spare bereits beim Bau Kosten und durch die extreme Beständigkeit verlängere sich die Lebensdauer von Straßen. Über die Jahre sollen zudem die Instandhaltungskosten sinken und die Belastung des Verkehrs durch Baustellen reduziert werden.


Natürliches Material einsparen

Für jede Tonne Splitt und Schotter, die im Straßen- und Wegebau verwendet wird, kann eine Tonne natürliches Material eingespart werden. Als regionales Produkt gilt der Einsatz dieser Materialien auch mit Blick auf Transportstrecken als ökolo­gisch sinnvoll. Die Verstärkung des Recyclings durch die HRV im Hamburger Stahlwerk gehört zur neuen Konzernstrategie von ArcelorMittal, die Nachhaltigkeit, Reduzierung und Vermeidung von CO₂ sowie Kreislaufwirtschaft forciert. »Bis 2050 will ArcelorMittal in Europa klimaneutral produzieren«, sagt Hirschberg. »Dazu sind vielfältige Maßnahmen nötig.

Die Windräder auf dem Gelände von ArcelorMittal Hamburg gehören ebenso dazu wie der neue energiesparende Hubbalkenofen oder das Wasserstoffprojekt, mit dem ab 2022 bei der Roheisenerzeugung fossile Energieträger durch Wasserstoff ersetzt werden sollen. Einen direkten Erfolg er­zielen wir allerdings beim Thema Kreislaufwirtschaft, wenn wir die großen Mengen an Nebenstoffen, die bei der Stahlproduktion entstehen, im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wieder verfügbar machen.«    t

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