Eiprofilsanierung – Licht-Liner in Landau

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Der Mischwassersammler »Mühlweg« entsorgt seit 1955 den Landauer Vorort Queichheim in Richtung Kläranlage. Inspektionen haben gezeigt, dass das Beton-Eiprofil der Dimension 1350/900 nach 60 Jahren Schäden aufwies: Korrosion, Risse und undichte Muffen. Nach Begutachtung der Befunde durch das Ingenieurbüro TeamBau (Bergzabern) wurde dem Bauwerk ein »Altrohrzustand Klasse 2« nach ATV A 127 attestiert: Noch grabenlos sanierbar, aber dringend sanierungsbedürftig. Dass der marode Sammler auch durch ein Wasserschutzgebiet läuft, machte aus ihm ein Projekt mit hoher Priorität für den Netzbetreiber EWL Landau. Das Sanierungskonzept setzte auf grabenlose Sanierung in Schlauchlining-Technologie. Im Detail entschied man sich für die lichthärtende, auf einem GFK-Trägerschlauch basierende Verfahrensvariante. Angestrebt war ein schnelles Verfahren, hier versprechen Licht-härtende Systeme mit minimalistischem, hoch mobilen Equipment Vorteile. Die Bauplanung teilte das Projekt in vier Liner-Einzüge zwischen 70,5 m und 92,6 m Länge auf.Zusatzproblem


Die vorhandenen Schächte stellten eine spezielle Randbedingung des Projektes dar; die massiven Ortbetonschächte waren als Rechteck-Profile 60 x 60 cm ausgeführt – und damit zu klein für das Einziehen der Liner in den mächtigen Kanal. Mehrere Schächte wurden abgebrochen und durch neue Rundschächte DN 1200/DN 1500 ersetzt, über die dann die Liner-Installationen stattfanden. Die Niederlassung Alzey der Swietelsky-Faber-Kanalsanierung erhielt den Auftrag: Sie hatte ein Schlauchlining mit dem lichthärtenden GFK-Liner System »Alpha-Liner« von Reline Europe angeboten.


Ein starkes Argument für den Alpha-Liner war die Tatsache, dass dieses System über die in Landau geforderte DIBT-Zulassung auch für Einbau-Nennweiten oberhalb von DN 1200 verfügt. Der Alpha-Liner besteht aus vier Materialkomponenten: Kern des Liners sind gewickelte Schichten aus ECR-Glasfasern, die werkseitig mit einem UV-­reaktiven UP-Harz getränkt werden, bei extremen Abwässern optional auch mit lichthärtendem VE-Harz. Nach außen schützt eine Mehrschicht-Verbundfolie den Liner gegen mechanische Beschädigung und vorzeitige Belichtung – die Folie optimiert auch das Dehnungsverhalten des Liners beim Einbauvorgang. Weitere Komponente ist eine innen liegende harzgetränkte Polyestervlies-Schicht; diese übernimmt die Funktion der im technischen Regelwerk geforderten Reinharz-Schicht auf der Verschleiß-Seite des Liners. Der Alphaliner erfüllt die Forderung nach einer definiert dicken Chemie- und Verschleißschicht. Während des Einbauvorgangs dient eine dreischichtige Verbundfolie als Styrolsperre und Einbauhilfe: Sie trennt die noch nicht gehärtete Harz-getränkte Innenschicht vom durchfahrenden UV-Lampenzug und wird nach Aushärtung des Liners entfernt.Ein 83 m langer Liner wie der des Bauabschnitts im Bereich des St.-Josef-Werks ist binnen fünfeinhalb Stunden einsatzfertig ausgehärtet. Alles in allem dauerte es mit allen Vor- und Nebenarbeiten zwei Wochen, die 300 m des Mühlweg-Sammlers zu sanieren. 


 


 


 


 


  


 


 

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