Stehr: Die Verdichtung im Deichbau neu definieren

Das u. a. auf den Deichbau ­spezialisierte Unternehmen Amand aus Ratingen muss im Bereich Deggendorf/Isar-Mündung den Schutzdeich neu aufbauen. Um auf die richtige Maschine zum Verdichten zugreifen zu können, wurde vorab ein Probefeld mit Schütthöhen von je 500 mm angelegt. Hier kamen auch die neuen Stehr-Plattenverdichter SBV 160-3, angebaut an einen Fendt 724 Vario zum Einsatz.

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Der Freistaat Bayern investiert in seinem Hochwasserschutzprogramm »2020plus« und dem Sonderfinanzierungsprogramm zum Hochwasserschutz an der niederbayerischen Donau 3,4 Mrd. Euro. Kombinierter Hochwasserschutz besteht aus den Handlungsfeldern Natürlicher Rückhalt, Technischer Hochwasserschutz, Vorsorge, Nachsorge und Vermeidung. Im Bereich Deggendorf/Isar-Mün­dung baut im Rahmen des Programms das Unternehmen Amand den Schutzdeich neu auf.


Da zum Verdichten oft ein optimaler Wassergehalt nicht vorhanden ist, muss vor dem Verdichten bewässert werden. Hierzu wird bei Amand bis jetzt ein separates Fahrzeug vorgehalten. Das Schwalmtaler Unternehmen Stehr hat auch hier eine Lösung geschaffen und baut an die Frontseite des Fendt 724 Vario Schleppers einen 3 000 l fassenden Wasserbehälter. Über eine gesteuerte Sprühanlage kann das Wasser genau dosiert aufgebracht werden. Bei einer Verdichtungsfrequenz von 70 Hz des an den Fendt ebenso angebauten neuen Stehr-Plattenverdichters SBV 160-3 mit einer Wuchtkraft von 3 x 160 kN und 3 m Arbeitsbreite werden Verdichtungsergebnisse und Leistungen erreicht, die – so berichtet das Unternehmen Stehr – mit keinem anderen Verdichtungsgerät zu erreichen seien.

Die für die Bauüberwachung zuständige IMB Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Geotechnik aus dem bayerischen Hengersberg brachte hier alle bekannten Messgeräte zum Einsatz, um die vorgeschriebenen Verdichtungswerte nach der DIN 18 134 (dyn. Fallgewicht) und DIN 18 127 Proctor zu überwachen.

Testergebnisse pro Stehr
Mit einem 13-t-Walzenzug wurden auf dem Probefeld nach zwei Übergängen ca. 33 MN/EVd pro Quadratmeter erreicht, mit dem Walzenzug inklusive einem angebauten Stehr-Plattenverdichter des Typs SBV 55 H3 nach sechs Übergängen rund 60 MN EVd. Mit hingegen nur zwei Übergängen kam hier der Stehr-Plattenverdichter SBV 160-3 am Fendt 724 auf einen Wert von über 62 MN EVd/Dichte lt. Proctor 99,8 %.

Bei einem weiteren Versuch wurde festgestellt, dass nach einer Überfahrt mit dem Walzenzug über das vom Plattenverdichter bestens verdichtete ­Material dieses sogar wieder aufgelockert wurde. Nur noch ca. 46 MN EVd/Proctor 91,9 zeigte hier die Skala an.

Durch die vielen Walzübergänge erfolgt eine Entmischung des Bodens, Feinanteile wanderten nach unten. Am nächsten Tag wurde die Tragfähigkeit durch einen einfachen Test nochmals überprüft, indem ein 40-t-Baustellenfahrzeug über die Testflächen fuhr. Hier wurde eine Setzung zwischen 5 cm und 10 cm in den Bereichen ermittelt, auf denen der Walzenzug unterwegs war. Bei der verdichteten Fläche mit Stehr-Plattenverdichter zeigten sich hingegen, so berichtet der Schwalmtaler Anbieter, fast keine Fahrspuren. Dieser Vergleichstest demonstriere wieder einmal, so betonen denn auch die Schwalmtaler, dass bei weitem kein anderes Verdichtungsgerät bei der Verdichtung von kiesig, rolligem Material in puncto Leistung, Kraftstoffverbrauch, Schadstoffausstoß – gleichzeitig gepaart mit bester Energieeffizienz – an die Leistungsparameter der Stehr-Plattenverdichter herankomme.    §

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