BHS Sonthofen: Neuer BHS-Mischer für den Grand Paris Express

UNIBÉTON ersetzt einen Planetenmischer durch einen Doppellwellen-Chargenmischer von BHS-Sonthofen mit einem Volumen von 4,5 Kubikmetern.

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Unibéton, ein französisches Tochterunternehmen der HeidelbergCement-Gruppe, produziert für das Projekt „Grand Paris Express“ spezielle Transportbetonrezepturen. Um den Herstellungsprozess zu verbessern, hat das Unternehmen einen Planetenmischer durch einen Doppelwellen-Chargenmischer von BHS-Sonthofen ersetzt. In Frankreich wird damit erstmals ein Mischer verwendet, der mit Frequenzumwandlern ausgestattet ist, um die Abläufe effizienter zu gestalten.

Der Grand Paris Express gilt als das derzeit größte Nahverkehrs- und Infrastrukturportprojekt Europas. Dabei entstehen vier neue U-Bahn-Linien; drei bestehende Linien werden erweitert. In Issy-les-Moulineaux im Einzugsbereich von Paris setzt Unibéton Betonrezepturen ein, die längere Mischzeiten als üblich benötigen. Damit Unibéton zuverlässig homogene Mischungen Charge für Charge liefern kann, entschied sich die Unternehmensleitung dazu, einen der eingesetzten Planetenmischer durch eine leistungsstärkere Maschine zu ersetzen. Die Wahl fiel auf einen Doppelwellen-Chargenmischer DKXS 4.50 von BHS-Sonthofen.

„Die am Großprojekt ‚Grand Paris Express‘ beteiligten Bauunternehmen arbeiten mit Betonrezepturen, die zahlreiche Binde- und Zusatzmittel sowie Betonverflüssiger enthalten. Unsere Mischtechnologie ermöglicht sehr dynamische Bewegungsabläufe während der Mischzyklen und bietet damit eine ideale wie auch langfristige Lösung für diese neuen Betonrezepturen“, erläutert Alexandre Bernabé, Vertriebsverantwortlicher für den französischen Markt bei BHS-Sonthofen. Den Doppelwellen-Chargenmischer erfand das deutsche Unternehmen vor über 130 Jahren und hat ihn seither kontinuierlich weiterentwickelt. Anders als bestehende Mischsysteme mit Kreisbewegung bietet der Doppelwellen-Chargenmischer ein dreidimensionales Mischprinzip, das zu einem besonders intensiven Austausch der unterschiedlichen Materialien führt. Dieser Vorgang findet überwiegend im turbulenten Überschneidungsbereich der beiden Mischkreise statt.


Auf diese Weise erzielt der Doppelwellen-Chargenmischer eine konstant hohe Mischguthomogenität in kurzer Zeit. Bei Transportbeton werden Zemente und Zusatzmittel optimal aufgeschlossen. Letztere verteilen sich schnell und gleichmäßig in der Mischung. Sowohl die Dauer der Mischzyklen als auch der Energieverbrauch lassen sich dank des dreidimensionalen Mischprinzips reduzieren.

Der neue Mischer erweist sich als wahrer Vorteil, um die Homogenität der speziellen Betonrezepturen zu gewährleisten. „Mit unserer Mischlinie produzieren wir täglich rund 750 Kubikmeter Beton. Monatlich kommen wir auf 15.000 Kubikmeter“, berichtet Stéphane Haffreingue, Betriebs- und Produktionsleiter bei Unibéton im Raum Paris und am Standort Issy-les-Moulineaux. „Mit dem Doppelwellen-Chargenmischer konnten wir unsere Qualität deutlich steigern.“ Der Antrieb der Anlage umfasst zwei Motoren mit einer Leistung von je 80 kW, die mit Frequenzumwandlern verbunden sind. Außerdem verfügt der Mischer über eine automatische Zentralschmierung, eine Hochdruckreinigungsanlage und eine Feuchtigkeitsmesssonde. Die Entleerschieber lässt sich dank Hydraulikzylinder sicher öffnen.

Frequenzumwandler kontrollieren die Mischgeschwindigkeit

Für Unibéton hat BHS-Sonthofen erstmals in Frankreich einen Doppelwellen-Chargenmischer vom Typ DKX mit zwei Frequenzumwandlern installiert. Die Umwandler spielen bei der Verarbeitung der Spezialrezepturen eine wichtige Rolle. „Der Einsatz von Zusatzmitteln und Betonverflüssigern führt zu Luftblasen während des Mischvorgangs. Wir nutzen die Frequenzumwandler, damit sich diese Blasen nicht bilden“, erläutert Bernabé. Die Frequenzumrichter der Marke Danfoss wurden so konzipiert, dass sich die Rotationgeschwindigkeit am Ende jedes Mischzyklus regeln und drosseln lässt. In der Folge behält der Beton die Luft weniger zurück, sondern lässt sie an die Oberfläche des Mischguts steigen.

BHS-Sonthofen lieferte den Mischer pünktlich im August 2017. Um ihn möglichst schnell in Betrieb zu nehmen, hat BHS mit Taillefer zusammengearbeitet. Der französische Experte für industriellen Kesselbau übernahm sämtliche Austauscharbeiten – vom Abbau der alten Anlage über die Montage des neuen Mischers bis hin zur Installation des neuen Stahlbaues und der Plattformen. Taillefer lieferte überdies den nach Plänen von BHS gefertigten Entleertrichter. „Bei zwei parallelen Produktionslinien erwies sich der Austausch als wahre Herausforderung. Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit Unibéton und Zulieferern wie Taillefer konnten wir jedoch pünktlich liefern“, hebt Alexandre Bernabé hervor.

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