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KEMROC: Erdbeton im Handumdrehen

Grabenfräsen von Kemroc sind die Grundlage für das neuartige und gemeinsam mit Schönberger Bau entwickelte Schökem-Verfahren zur Herstellung von Erdbeton.

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Dabei dringt eine am Standard-Hydraulik­bagger montierte Stabilisierungsmaschine in den Boden und durchmischt ihn durch Injektoren mit einer Bindemittel-Suspension – ohne Bodenaushub und Verfüllung. Die fertigen Strukturen aus Erdbeton finden vielerlei Verwendung im Spezialtiefbau.

Die neue Bagger-Anbaustabilisierungsmaschine durchmischt in geschlossener Bauweise – ohne aufwendigen Verbau oder Bodenaustausch – den zu behandelnden Boden. Gleichzeitig wird eine Bindemittel-Suspension zugegeben. Dadurch entsteht nach wenigen Tagen Abbindezeit ein standsicherer, wasserdichter Erdbetonkörper. Bei Eignungsprüfungen und in ersten Feldeinsätzen wurden durch das Geotechnische Ingenieurbüro A. Pampel (GCE) aus Leipzig die Homogenität, Festigkeit und Dichtigkeit der Erdbetonkörper nachgewiesen. Sie erreichen gemäß den Angaben von Kemroc – je nach Bodenart und Bindemittelanteil – rund 3 Mpa bis 4 MPa Druckfestigkeit.

Belastbare Strukturen für den Spezialtiefbau

Das Schökem-Verfahren der Unternehmen Kemroc (Leimbach/Thüringen) und Schönberger Bau (Zenting/Bayern) beruht auf einer bewährten Methode zur Stabilisierung von Böden und zur Herstellung von Erd­beton. Es handelt sich um das bei Planern und Ausführenden im Spezialtiefbau seit Jahrzehnten bekannte, DIN-genormte Fräs-Misch-Injektionsverfahren zur tiefgründigen Bodenverfestigung (FMI). Bei diesem Verfahren werden Boden und Bindemittel-Suspension mit einer speziellen Bodenfräsmaschine durchmischt. Dabei entstehen homogene, wasserundurchlässige, frostsichere und fugenfreie Erdbetonkörper. In enger Zusammenarbeit haben nun der Hersteller Kemroc und das Spezialtiefbau-Unternehmen Schönberger Bau diese Vorgehensweise weiterentwickelt. Ihr neues Schökem-Verfahren ist auch den Betreibern von Standard-Hydraulikbaggern zugänglich und wird als hoch flexibel eingestuft. Durch die Modifikation von Kemroc-Grabenfräsen mit Fräskette entstand die neue Baureihe KSI (Kemroc Schönberger Injektor) mit einem Schlauchanschluss an der Antriebseinheit und seitlichen Führungskanälen zum Befördern der Bindemittel-Suspension. In modernen Suspensions-Mischanlagen (die Kooperationspartner bevorzugen eine kompakte und containermobile Konfiguration von Gertec) lässt sich der Bindemittelanteil der Suspension in der Trägerflüssigkeit genau einstellen. Durch eine Variierung je nach anstehendem Boden können Erdbetonkörper mit genau definierten Eigenschaften erstellt werden.


Maximum an Beweglichkeit

Das Schökem-Verfahren erfordert zwei Stunden Rüstzeit. Dann lassen sich hoch belastbare, konturgenaue Konstruktionen aus Erdbeton schaffen. Verwendung finden sie im Straßenbau (Randbalken, Schulterblattsanierung, Stabilisierung von Hängen und Böschungen), im Hochwasserschutz (Dichtwände, Dammstabilisierung, Schlitzwände), bei der Umschließung von Baugruben im Tief- und Rohrleitungsbau sowie im Eisenbahnbau. Die universellen KSI-Einheiten lassen sich an vergleichsweise schmalen Standard-Hydraulikbaggern betreiben und bieten damit bei einem Minimum an Investitionen ein Maximum an Beweglichkeit auch auf kleinflächigen Bau­stellen – etwa bei Fundamentierungen oder bei der Sicherung von Baugruben im Hochbau. Aber auch größere Konstruktionen aus Erdbeton sind möglich: Bereits in der Standard-Konfiguration der Suspensions-Misch­anlage von Gertec verspricht das Schökem-Verfahren eine Arbeitsreichweite des Baggers von 500 m in beiden Richtungen. Dabei punkteten die KSI-Maschinen über einen hohen Arbeitsfortschritt: In bindigen Böden wurden nach Angaben der Anbieter bereits Einbaugeschwindigkeiten von rund 1 m/min erreicht.    §

Firmeninfo

KEMROC Spezialmaschinen GmbH

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