Die Recycling-Technologien von Benninghoven verwandeln den Ausbauasphalt – bestehend aus Gestein in verschiedenen Korngrößen und dem Bindemittel Bitumen – zu »schwarzem Gold«.
So ist in vielen Ländern kaum noch ein Mischgut-Lkw zu einer Baustelle unterwegs, der nicht mit einem Anteil an recyceltem Asphalt beladen ist. Von insgesamt 40 Mio. t jährlich werden inzwischen 12 Mio. t Recycling-Asphalt durch Straßenfertiger eingebaut – alleine in Deutschland. Auch weltweit wird der Ausbauasphalt zunehmend als Ressource entdeckt. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, hat Benninghoven die Recycling-Trommel im Gegenstromverfahren mit Heißgaserzeuger zur Marktreife geführt. Den Hauptvorteil der Technologie sieht der Hersteller darin, dass sie Nachhaltigkeit und Effizienz gewinnbringend miteinander verbindet.
Die Verarbeitungstemperatur entscheidet
Die Herausforderung beim Heiß-Recycling liegt darin, das Recycling-Material auf die optimale Verarbeitungstemperatur von 160 °C zu bringen, dabei die Emissionswerte im Normbereich zu halten und das enthaltene Bitumen nicht zu verbrennen – zumal zukünftig immer strengere Normen bzw. Grenzwerte gelten werden.
Als umweltfreundliche, zukunfts- und investitionssichere Lösung hat Benninghoven für diese vermeintlichen Zielkonflikte den Heißgaserzeuger konzipiert. Dabei wird das Recycling-Material – wie Weißmineral auch – durch einen Evo-Jet-Brenner erhitzt, jedoch indirekt in einer Recycling-Trommel im Gegenstrom-Verfahren. Je nach Qualität des verwendeten Recycling-Materials sind dadurch nach Angaben von Benninghoven selbst Zugabemengen von mehr als 90 % möglich.
Energieeffiziente und umweltfreundliche Recyclingasphalt-Aufbereitung
Im Unterschied zu klassischen Recycling-Paralleltrommeln werden durch die indirekte Heißgaserwärmung Recycling-Trommeln im Gegenstrom eingesetzt, durch die das Material entgegen der Wärmequelle gefördert wird. Dadurch entspricht die Auslauftemperatur von 160 °C der weiteren Verarbeitungstemperatur, die Abgastemperatur beträgt lediglich etwa 100 °C, liegt aber über dem Taupunkt. Dadurch ergeben sich, so Benninghoven, verfahrensbedingt zentrale Vorteile für Betreiber von Asphaltmischanlagen: Bei der klassischen Recycling-Zugabe im Gleichstromprinzip ist die Temperatur durch entstehende Abgasemissionen auf 130 °C beschränkt, die Abgastemperaturen liegen jedoch physikalisch bedingt darüber, was zu erhöhtem Energieverbrauch und höherer Belastung der Entstaubung führt. Um eine Mischgut-Temperatur von 160 °C zu erreichen, muss Weißmineral überhitzt gefahren werden.
Der Evo-Jet-Brenner kann wie gewohnt mit unterschiedlichen Brennstoffen befeuert werden und liefert die Wärmeenergie, die zur Trocknung und Erwärmung der Recycling-Materialien erforderlich ist. Die erzeugte heiße Luft wird ebenfalls im Gegenstromprinzip mit der Umluft intensiv vermischt. Dabei werden die Kohlenwasserstoffe (Cges), die aus der Umluft stammen, nahezu vollständig eliminiert.
Zweite Recycling-Technik schafft Flexibilität
Die Baureihe BA RPP von Benninghoven kann zusätzlich mit einer zweiten Recycling-Technologie – der variablen bzw. multivariablen Kaltzugabe – ausgestattet werden, mit der bis zu 40 % ausgebauter Asphalt kalt in den Produktionsprozess zugefügt werden können. Damit lassen sich auch kleine Mischgut-Mengen ab 2 t herstellen, was den Mischmeistern große Flexibilität verschafft. t