Neuer Torbau für des Königs Wahrzeichen

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Bereits seit Oktober wird am Schloss Neuschwanstein bei Füssen wieder gewerkelt. Knapp fünf Jahre nach der letzten großen Renovierung stehen weitere Sanierungsarbeiten auf dem Plan: Der Torbau verschwindet für viele Monate hinter Gerüsten. Eine Transportbühne und ein Seilaufzug des bayerischen Herstellers GEDA-Dechentreiter sind in königlicher Mission als Transporthelfer unterwegs.

Das Schloss Neuschwanstein gehört zu den meistbesuchten Schlössern und Burgen Europas. Der bayerische »Märchenkönig« Ludwig II. hat sich mit der »Neuen Burg« – so der damalige Name – ein Denkmal für die Ewigkeit geschaffen. Die Lage des Schlosses, umgeben von einer idyllischen Seen- und Berglandschaft mit traumhaftem Panorama, ist einzigartig, hat aber auch ihre Schattenseiten. Das raue Bergklima macht den Kalksteinfassaden und der Dachkonstruktion stark zu schaffen. Auch Bewegungen im Fundamentbereich müssen ständig überwacht und die steilen Felswände kontinuierlich gesichert werden. Immer wieder finden daher Sanierungsarbeiten am Gemäuer statt. Bereits 2012 wurden die Natursteinmauern der West- und Nordfassade renoviert. Jetzt ist mit der Sanierung des Torbaus der Eingangsbereich des Märchenschlosses an der Reihe. Der Torbau ist der älteste Teil des Schlosses und gleichzeitig der Zugang zum Innenhof.

Schritt für Schritt

Die aktuelle Sanierung erfolgt in mehreren Etappen. Den vergangenen Winter über wurden vom Gerüst aus die Schäden an den Fassaden und Dachflächen lokalisiert, dokumentiert und das notwendige restauratorische Vorgehen beschlossen. Seit dem Frühjahr laufen die eigentlichen Arbeiten – die Sanierung der Fassadenflächen des Torbaus, die statische Sanierung von Teilen der Decken- und Dachkonstruktionen und eine Erneuerung der Blecheindeckung der Pultdächer.
Das zuständige Gerüstbauunternehmen BSB Bau- und Spezialgerüstbau Franke & Wagner aus Schmölln ist unter anderem auf Baudenkmäler spezialisiert und errichtete bereits Anfang Oktober ein Arbeits- und Schutzgerüst mit dem Peri-Up-Flex-Modulgerüstsystem.
Wie bei den Sanierungsarbeiten 2012 greifen die Spezialisten auch bei den aktuellen Arbeiten auf eine Transportbühne des bayerischen Herstellers GEDA-Dechentreiter zurück. Die Restaurateure erreichen so zügig und sicher – mitsamt ihrem benötigten Material – ihren Arbeitsplatz in der Höhe.
Die GEDA-Transportbühne 500 Z/ZP ist für den zügigen Gerüstaufbau wie auch für die nachfolgenden Arbeiten ein wichtiger Helfer. Mit zwei separaten Steuerungen ausgestattet, kann das Gerät als reiner Bauaufzug mit einer Nutzlast bis 850 kg und zudem als Transportbühne für fünf Personen und Lasten bis zu 500 kg bzw. fünf Personen genutzt werden. Durch den geringen Platzbedarf, die hohe Tragfähigkeit und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten spart der Bauaufzug Zeit und garantiert eine optimale Logistik am Bau. Mit ­einer Hubgeschwindigkeit von 24 m/min im Material- und 12 m/min im Personenmodus dürfte ein zügiger Baufortschritt gesichert sein. Die Förderhöhe am Königsschloss in Füssen beträgt 23 m.
Keine Baustelle gleicht der anderen – das gilt vor allem für Sanierungsarbeiten an Kulturdenkmälern wie dem Schloss Neuschwanstein. Deshalb erlauben unterschiedliche Bühnenvarianten mit verschiedenen Ladetüren und -klappen eine optimale Anpassung des 500 Z/ZP an die Bedingungen vor Ort. Die geräumige, nach oben offene Lastbühne bietet Platz für viele Arten von Baumaterialien.
Darüber hinaus will die Transportbühne durch ihre einfache Montage und Bedienung punkten: der praktische Montagesteg erlaubt einen sicheren und zügigen Aufbau der 1,5 m langen GEDA-Unimast-Segmente sowie deren Verankerung an der Fassade bzw. am Gerüst, direkt aus der Bühne heraus bis zu 100 m Höhe. Ohne Kranhilfe können die Maste mit unverlierbaren Schrauben und gesicherten Muttern schnell aufgesetzt werden.
Der GEDA 500 Z/ZP ist mit den üblichen Sicherheitseinrichtungen wie Endschaltern, geschwindigkeitsabhängiger Fangvorrichtung, Sicherheitsstopp und Überlastabschaltung ausgestattet. Ein breites Sortiment an feuerverzinkten Etagensicherungstüren sorgt für den gefahrlosen Übertritt zwischen Bühne und der jeweiligen Etage.
Wie bei vielen Zahnstangenaufzügen aus dem GEDA-Sortiment ist auch beim 500 Z/ZP die sogenannte Schmiereinrichtung serienmäßig enthalten, die einen geringeren Verschleiß der Zahnstangen und Ritzel verspricht.

Seilaufzug

Zur Transportbühne kommt auch ein GEDA-Seilaufzug Maxi 120 S zum Einsatz. Mit zwei Hubgeschwindigkeiten (20 m/min bzw. 60 m/min), Überlastschutz und Schlaffseilschalter, einer Förderhöhe von 76 m sowie vielfältigen Lastaufnahmemitteln ist dieser Gerüstbauaufzug ein Helfer für den rationellen und trotzdem sicheren Transport von Gerüstteilen und Baumaterial bis 120 kg.
Der handliche Antrieb der Seiltrommel wird nicht nach oben transportiert, sondern unten am Gerüst befestigt. Der leichte Schwenk­arm wird oben in der gewünschten Höhe am Gerüst angebracht.

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