Ein Vierteljahrhundert Schalungsinnovationen

Mayer Schaltechnik

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Mayer Schaltechnik – 1992 als Schalungshändler für den unterfränkischen Raum gegründet, ist Mayer Schaltechnik heute nach der über die Jahre erfolgten Wandlung vom Händler zum Hersteller im gesamten süddeutschen Raum mit eigenen Niederlassungen sowie Händlern eine etablierte Größe. Im Norden und Osten sowie dem angrenzenden Ausland ist Mayer über Handelspartner vertreten. Ende Juni feierte das Unternehmen dessen Angebot heute von der Planung, über die Logistik bis hin zu einem umfangreichen Service-Paket reicht, sein 25-jähriges Jubiläum. Mit entsprechendem Stolz konnte Geschäftsführer Bernhard Mayer denn auch zum Jubiläum voller Überzeugung sagen: »Wir setzen Impulse für ein neues Maß in der Schalungstechnik.«

Der Markterfolg des Mittelständlers mit Sitz in Bergrheinfeld basiert vor allem auf den kreativen Entwicklungen, mit denen die Mayer-Brüder Bernhard und Rolf Bewegung in den Markt der Decken- und Wandschalungen gebracht haben. Das Angebot deckt heute alle Bereiche eines leistungsfähigen Schalungspartners ab, neben der Materiallieferung ist bei Bedarf die gesamte Baustellenlogistik zu haben – von der professionellen Schalungsplanung bis zur Projektbegleitung und praxisbezogenen Einweisung auf der Baustelle. Die 42 Mitarbeiter generierten zuletzt einen Umsatz von ca. 8 Mio. Euro, 80 % davon im Inland, der Export geht überwiegend in das europäische Ausland. Ebenso basiert der Umsatz zu rund 80 % auf dem Verkauf und zu 20 % auf dem Mietgeschäft. Produziert wird ausschließlich in Deutschland. Die Geschäftsführung besteht heute aus Bernhard Mayer und Andrea Neubert.

Von Praktikern für Praktiker

»Qualität, Ehrlichkeit, Erfahrung, Kompetenz, Zuverlässigkeit und Innovationen haben uns bei der Entwicklung vom Händler zum Hersteller begleitet«, betonte Bernhard Mayer anlässlich der Feier zum 25. Firmenjubiläum gegenüber dem bauMAGAZIN. Den Arbeitern genau auf die Finger geschaut, verbunden mit der Bereitschaft, althergebrachte Arbeitsweisen und Abläufe zu überdenken – das sei die Keimzelle fast aller Mayer’schen Entwicklungen gewesen. So entstand 1995 die Pax-Stützenschalung, deren Klappmechanismus nach dem Windmühlenflügel-Prinzip heute als Branchenstandard gilt. Quadrat- und Rechteckstützen unterschiedlichster Abmessungen lassen sich mit der Erfindung der beiden Mayer-Brüder präzise und schnell ein- und genauso schnell wieder ausschalen.
Die meisten der heutigen Produkte hat sich Mayer patentrechtlich schützen lassen, wie das 1996 entwickelte Aluträgersystem Minimax zur Unterstützung teilvorgefertigter Decken (Filigrandecken). Der Name steht für »minimaler Aufwand, maximale Leistung«. Das Minimax-System nutzt durch ein vorgegebenes Stützenraster die volle zulässige Tragkraft jeder Deckenstütze aus, und spart damit bis zu 50 % der auf Baustellen üblicherweise eingesetzten (Angst-) Stützen ein. Gleichzeitig wird durch die Teleskopfunktion von Doppel- und Einschubträgern die stufenlose Anpassung der Trägerjoche an die Raumgeometrie gewährleistet.

Wünsche werden wahr

Ein Team von Technikern, Ingenieuren und Kundenvertretern formt aus Ideen und Kundenwünschen Produkte, die nach ausgiebigen Praxistests ins Standardprogramm aufgenommen werden. »Welchen Nutzen und Vorteil bringt die Schalung auf der Baustelle? – dies zu beweisen bzw. zu dokumentieren ist eine der wichtigsten Aufgaben im täglichen Geschäft«, so Mayer. Der Anstoß für die Entwicklung der Primax-Trägerschalung kam direkt von der Baustelle: Ein Polier wünschte sich eine Wandschalung, die funktioniert wie die ausziehbaren Träger der Minimax-Deckenunterstützung. Also eine Wandschalung, die mit den Wandhöhen »wachsen« kann – als wirtschaftliche Alternative zum Aufstocken mit standardisierten Elementabmessungen. Aus der Erkenntnis, dass es die »optimale« Elementabmessung einfach nicht gibt, wurde ein baustellengerechtes Teleskop-Element kreiert, das sich auf wechselnde Betonierhöhen einstellen lässt: Mit der Primax präsentierte Mayer auf der Bauma vor zehn Jahren die erste teleskopierbare Trägerschalung.
Neben der stufenlosen Höhenanpassung der Stahlprofile lieferte Primax auch Antworten auf gestiegene Ansprüche an die Oberflächenqualität und Ebenheit bei den immer weiter zunehmenden Frischbetondrücken und Betonierhöhen. Mit den außerordentlich steifen Stahlträgerelementen lassen sich auch anspruchsvolle gestalterische Entwürfe realisieren.

Die Kunst der Fuge

Das 2010 entwickelte Fluxx-Abschalsystem dichtet die Stoßfugen von Hohlwänden gegen auslaufenden Beton ab, und ergibt ein wesentlich besseres Erscheinungsbild als bislang gebräuchliche Versuche, den Stoßbereich abzudichten. Das Bauen mit vorgefertigten Betonwänden wird durch Fluxx rationalisiert, zudem ist die clevere Abschalschiene, die mit Kunststoffankern einfach an den Stößen der Hohlwandelemente fixiert wird, »endlos« wiederverwendbar.

Leicht von der Hand

Ein ähnlicher Wurf gelang 2010 mit der leichten Handschalung Alumax für untergeordnete Schalarbeiten. Beispielsweise für Randbereiche, wo ein Kraneinsatz nicht möglich ist, wie an Fundamenten oder beim Bauen im Bestand. Dieses ­System aus Alu, das mit beliebiger Schalhaut belegt wird, kommt mit sechs Elementformaten im 50-cm-Raster aus.
Ein Jahr später folgte die Ultramax L, die leichte Rahmenschalung aus Aluminium, 2014 ergänzt von der Ultramax S, der schweren »Schwester« in Stahl. Alle drei zusammen repräsentieren das modulare Mayer-Wandschalungssystem: Alumax, Ultramax L und Ultramax S ­decken alle gängigen Wandschalungsbereiche von einfachen Fundamenten oder Gartenmauern über Wohnhauskeller bis zu anspruchsvollen Industrie- oder Wohnbauprojekten ab. »Modular« bedeutet bei Mayer identische Verbindungsteile und Ankersysteme für alle drei Typen, dieselben Ecklösungen und Zubehörteile. Dieser Baukasten vereinfacht die Baustellenlogistik und spart Kosten. Wo man beispielsweise mit den Stahlelementen der Großflächenschalung Ultramax S nicht weiterkommt, führen die Elemente der handlicheren Ultramax L oder der besonders anpassungsfähigen Alumax zum Ziel. Alle drei sind zu 100 % kompatibel. Die Ultramax S bietet darüber hinaus noch ein Bonbon: Wenn es die Baustellensituation erfordert, können die Elemente mit wenigen Handgriffen auf einseitige Ankertechnik umgerüstet werden. Auch bei einseitiger Bedienung wird die Ultramax S statt mit teuren Spezialankern mit dem klassischen Dywidag-Anker gespannt.      tü/hi

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